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Mit "Nordstadt im Rampenlicht" entstand in den neuen Räumlichkeiten ein Begegnungsort für alle im Quartier. Um die Ideen der Bewohner*innen partizipativ zu ermitteln und zu verbreiten, wurden mobile Angebote im Stadtteil realisiert. Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag im Theaterbereich und ist inklusiv und niedrigschwellig angelegt. Ein Künstlerinnenkollektiv führte interaktive Befragungen durch, beim Nachbarschaftsessen begegneten sich die Bewohner*innen, der Flashmob brachte Menschen inklusiv zum Tanzen, der Zirkus bewegte Groß und Klein und das Kunsttelefon inszenierte auch im Lockdown kulturelle Ereignisse.

Situation vor Ort

In der nördlichen Nordstadt in Hildesheim liegt die Arbeitslosenquote im Vergleich zur Gesamtstadt extrem hoch: In Hildesheim beträgt sie 6,2 %, in der nördlichen Nordstadt 38,5 %. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt an der Armutsgrenze, insbesondere Kinder. Die Zahl der Sozialhilfeempfänger*innen nahm zwischen 2008 und 2014 um über 40 % zu. Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund liegt bei 42 %. Der Anteil der Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft liegt in der nördlichen Nordstadt mit 25,3 % mehr als doppelt so hoch wie in Hildesheim insgesamt (2015: 9,4 %).

Die Idee

In dem Projekt „Nordstadt im Rampenlicht“ erweiterte das Theaterpädagogische Zentrum Hildesheim (TPZ) seine Angebotspalette um vielfältige Aktivitäten in der Nordstadt und gestaltete den Ausbau eines neuen Kultur- und Bildungszentrums für den Stadtteil. Die Kulturangebote des TPZ wurden für und mit den Menschen im Stadtteil entwickelt. Dabei wurden die von der Statteilarbeit bzw. vom Quartiersmanagement benannten Themen und Bedarfe berücksichtigt und einbezogen. Dies konnte durch eine Kombination von Kulturarbeit und Bildungsangeboten mit einem Schwerpunkt auf Theater, Tanz und Zirkus erreicht werden. Unter anderem war ein wöchentlicher Theaterclub für Jugendliche, der mit monatlichen Workshops zur Prävention verbunden war Teil der Projektumsetzungen. Zudem gab es Angebote für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.

Um die Bedarfe der Bewohner*innen partizipativ zu ermitteln und dementsprechend Lösungsansätze zu formulieren, wurden von, im TPZ organisierten Theaterpädagog*innen und Künstler*innen u.a. Methoden wie das Wunschlabor, inszenierte Stadtteilspaziergänge und Playbacktheater umgesetzt.

Aktivitäten und Veranstaltungen

Folgende Aktivitäten waren zu Beginn der Projektarbeit geplant und wurden – je nach Anwohnerinteresse – umgesetzt:

• Theaterprojekte, die sich mit der Geschichte und Zukunft des Stadtteils, der Anwohner*innen und der Räumlichkeiten auseinandersetzen. Angedachte Formate waren u. a. Theaterspaziergänge oder biographisches Erzähltheater.
• Inklusive Theaterprojekte für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.
• Aufbau diverser Theatergruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Kooperation mit den ansässigen Initiativen, Vereinen und Institutionen.
• Sozialtrainings, die mit anderen sozialen Einrichtungen im Quartier organisiert und mit Theatermethoden kombiniert werden.
• Kooperationen mit den Grundschulen, z. B. Sprachcamps in den Schulferien.
• Kulturelle Angebote im öffentlichen Raum.
• Angebote wie ein offener Theatertreff für Jugendliche, ein multikultureller Chor sowie Workshops zur Gewalt- und Suizidprävention.