Berlin, Deutschland
XB-Lab – Kultur in Kreuzberg
*** Die UTOPOLIS-Förderung ist im September 2023 ausgelaufen ***
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Das Projekt konnte mithilfe des niedrigschwelligen, nonverbalen Mediums Fotografie die Bedarfe der Bewohner*innen des Stadtteils ermitteln und ihnen einen Raum eröffnen, um sich nachhaltig an soziokulturellen Prozessen und der Gestaltung ihres unmittelbaren Umfeldes zu beteiligen. Vielfältige Veranstaltungen rund um Fotografie und Film im „f3 – freiraum für fotografie“ und im Kiez ermöglichten die Ansprache einer breiten Zielgruppe und die Förderung dieser hin zu einer aktiven Teilhabe an Kunst und Kultur. Umsetzung fanden u.a.: Foto-Spaziergänge, Foto-Talks, Foto-Führungen und Workshops.
Situation vor Ort
Das Quartier rund um das Kottbusser Tor ist hinsichtlich seiner Baustruktur sowie des Wohnumfelds ein heterogenes Gebiet. Es mischen sich große Gebäudekomplexe mit Straßenzügen sanierter Altbauten, in denen sich die soziale, ökonomische und infrastrukturelle Ausgangslage teilweise erheblich unterscheidet. Das Kottbusser Tor ist ein Verkehrsknotenpunkt mit starker Lärm- und Emissionsbelastung und gilt darüber hinaus als Treffpunkt der Drogen- und Alkoholszene. Viele Bewohner*innen des Quartiers haben mit Arbeitslosigkeit, einem niedrigen Bildungsstand sowie ökonomischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Viele Migranten*innen der zweiten oder dritten Generation bewegen sich im Spagat zwischen verschiedenen Wertesystemen des Lebensmittelpunktes Berlin sowie des Herkunftslands der Eltern bzw. Großeltern. Es mangelt teilweise an Dialog, Verständnis und einem gleichberechtigten Miteinander.
Die Idee
Mit dem Projekt „XB-Lab“ konnten die Kreuzberger*innen zu Kultur-Kompliz*innen werden. Das „XB-Lab“ der Gesellschaft für Humanistische Fotografie (GfHF) e.V. ermöglichte den Bewohner*innen des Stadtteils mithilfe des niedrigschwelligen und nonverbalen Mediums Fotografie die selbstbestimmte Mitgestaltung und nachhaltige Teilhabe an ihrem kulturellen Umfeld.
Gemeinsam mit den Bewohner*innen entstanden Formate, die die Menschen selbst gestalten oder an denen sie teilnehmen konnten. Die Bedarfe der Bewohner*innen im Quartier wurden im Dialog ermittelt, mittels Fotografie und Film sichtbar gemacht und analysiert:
- Die Bewohner*innen wurden in mobile FOTO-STUDIOS an zentralen Orten des Kiezes eingeladen, dort porträtiert und konnten anhand kurzer Interviewfragen äußern, was sie von Kunst und Kultur in ihrem Umfeld erwarten. Durch die Interviews und Porträts wurden die Ideen und Wünsche der Menschen im Quartier deutlich und bekamen ein Gesicht. Die Ergebnisse wurden auf verschiedene Weise im Viertel sichtbar gemacht und konnten so den Dialog zu befördern.
- FOTO-SPAZIERGÄNGE durch den Kiez vermittelten Hintergrundinformationen über lokale Organisationen und Netzwerke und motivierten die Teilnehmenden dazu, sich aktiv einzubringen. Über eine FOTO-APP, die ausgehend von den FOTO-SPAZIERGÄNGEN entstanden ist, können auch weiterhin Nutzer*innen zum Beispiel ihr Lieblingsbild aus dem Kiez hochladen, für sie besondere Orte beschreiben oder ihr Wissen über Kreuzberg testen und erweitern.
Aktivitäten und Veranstaltungen
Eine Reihe an Maßnahmen und Veranstaltungen sprach die unterschiedlichen Bewohner*innen im Quartier, insbesondere Jugendliche, Senior*innen sowie Menschen mit und ohne Migrationshintergrund an. Zu Projektbeginn geplant waren folgende Aktionen, die gemeinsam mit den Bewohner*innen im Verlauf der Zeit ausgestaltet oder verändert wurden:
- FOTO-FÜHRUNG: Insbesondere Senior*innen, aber auch andere Interessierte, sollten durch Fotografie-Ausstellungen des f³ – freiraum für fotografie führen. Vor der Führung konnten sie sich durch Medienpädagog*innen und Kunsthistoriker*innen als Guides zum Thema der jeweiligen Ausstellung ausbilden lassen.
- FOTO-WORKSHOP: „Mein Kiez, mein Leben…“: Gemeinsam mit den Bewohner*innen sollten Workshops zu Themen, die im Viertel fehlen entstehen. Das konnten ebenso Photoshop-Workshops für Mädchen sein, wie Workshops zu Fotografie-Techniken und praktischer Anwendung.
- FOTO-SPAZIERGANG: Der Foto-Spaziergang stellte Vereine, Initiativen, Einrichtungen und Menschen vor, die schon seit Jahrzehnten in Kreuzberg aktiv sind und das kulturelle Leben im Bezirk prägen. Das Kreuzberger Original Andy Wolff führte Kleingruppen durch den Kiez. Durch persönliche Geschichten, historische sowie aktuelle Fotografien kann Kreuzberg so einmal ganz anders erlebt werden- auch jetzt noch, denn die Spaziergänge finden sich als Videobeiträge.
- FOTO-APP: Ausgehend von dem Foto-Spaziergang ist eine App entstanden. Interessierte können mithilfe der digitalen Multimedia-Tour eine historische Reise durch Kreuzberg antreten. Durch persönliche Geschichten, Fotografien, Filmausschnitte und Musikstücke legendärer Punk-Bands kann erlebt werden, wie sich die Berliner*innen selbst organisiert und ihr Leben aktiv und kreativ gestaltet haben.
- FOTO-TALK: AUF DER COUCH: Die Veranstaltung bot Hintergrundinformationen zu den aktuellen Ausstellungen in f³ – freiraum für fotografie. Gäste aus Politik, Kunst und Kultur diskutierten über aktuelle Themen des Zeitgeschehens und erörterten Fragen rund um das Medium Fotografie. Der FOTO-TALK sprach ein diverses Publikum aus Fotograf*innen/Fotokünstler*innen sowie Bewohner*innen der Umgebung aus unterschiedlichen Altersgruppen an, die im Rahmen der Veranstaltung in einen regen Austausch untereinander kommen konnten.
- FOTO-HÖREN: Mit dem Format FOTO-HÖREN wurden die Inhalte der Projekt-Veranstaltungen einem breiten Publikum niedrigschwellig zur Verfügung gestellt. FOTO-HÖREN, das auf der Soundcloud des XB-Lab von jedem handelsüblichen Tablet, PC oder Handy aus angehört werden kann, ermöglichte besonders kulturfernen, älteren Bewohner*innen des Kiezes Zugang zu Kultur und motivierte sie zur eigenen aktiven, kulturellen Teilhabe.
Kontakt
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