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02.09.2023

Rückblick Veranstaltung

UTOPOLIS auf der Zielgeraden: #1 von 8 – Dresden

Ende September läuft die UTOPOLIS-Förderung nach mehrjähriger Projektlaufzeit leider für alle Modellvorhaben ab. Alle Standorte machen neben einer immer auch online zugänglichen Ergebnispräsentation eine Abschlussveranstaltung im Quartier. Den Auftakt hat Anfang September der Johannstädter Kulturtreff aus Dresden gemacht.

Über vier Jahre lang hat der PLATTENWECHSEL am Johannstädter Kulturtreff mit unterschiedlichsten Aktionen und künstlerischen Angeboten die Bedarfe im Stadtteil ermittelt, neue Formate entwickelt und für frischen Wind zwischen den Johannstädter Häuserzeilen gesorgt.

Abends eröffnete dann die Ausstellung JOTOPOLIE im Stadtteilladen, die im ganzen September an den beiden Schauplätzen am Johannstädter Kulturtreff und im Stadtteilladen Johannstad zu  sehen ein wird.

KARAWANE

Als Begleitprojekt für den Umzug des Johannstädter Kulturtreff e.V. ins neue Stadtteilhaus konzipiert, hat sich die Förderung niedrigschwelliger, partizipativer Angebote in der Nachbarschaft, nah an den Menschen und Originalen als eine Stärke und zur Leidenschaft des Plattenwechsels entwickelt. Zum Abschluss der Projektlaufzeit fand am 1. September eine bunte Utopie-Karawane der Akteure des Plattenwechsels statt.

Im Verbund der Karawane, von zwei nomadisierenden Musiker*innen mit Klarinette und Akkordeon begleitet, sind die Akteure des PLATTENWECHSELS ein letztes Mal durch die Johannstadt gezogen, um einige der Oasen zu bespielen, die im Laufe von vier Jahren UTOPOLIS im Quartier entstanden sind. Das Elixier der beflügelnden Aktionen war eine begeisternde Mischung aus Fantasie, Furchtlosigkeit und Freude.

Freude am kreativen Interpretieren und Auslegen der Wirklichkeit setzte die Improvisationstheatergruppe Impro-JO! frei: Auf Zuruf aus dem Publikum wurden zwei Charaktere geschaffen, die mit allen Möglichkeiten ausgestattet, entlang der Begebenheiten vor Ort am zentralen Bönischplatz mit einer unvergesslichen Geschichte der „Bönen“ eine Johannstädter Urbevölkerung ins Leben riefen.

Derart fantastisch eingeweiht, zog die bunt kenntliche Karawane unter Anführung der in die Arena springenden Stadtteilclownin weiter zum Utopie-Container: Madame Klimbim lud die Gäste zu Tanz und Bewegung an der Baugrube zum neuen Stadtteilhaus. Sie sammelte Wort für Wort das utopische Potential aus der versammelten Schar, um dann ein visionäres Stehgreif-Gedicht vorzutragen. Der Spaß war unverkennbar. Leichthin war’s gelungen, spontan in ein Miteinander-Dasein einzutauchen.

Als weitere Zutat führte die Karawane mehrstimmigen Gesang mit sich. Der Plattenchor stimmte mit körperlichen Aufwärmübungen die Leute auf dem Vorplatz zur Konsum-Kaufhalle zum Mitsingen. Es gelang Runde um Runde vollkommener und schneller im Kanon, der nie enden wollte. Vorbei an der frisch mit dem Plattenwechsel einplakatierten Litfassäule führte dann ein Wägelchen voller Maluntensilien an. Auf der soeben frisch eingeweihten Lili-Elbe-Straße wurden Tonkreiden angerührt für eine Straßenmalerei mit langen, auf Bambusstäben verlängerten Pinseln. Viele Hände griffen zu, sich auszuprobieren in dieser sommerlichen Gehwegmalerei.

Auf der Hauptverbindungsstraße im Stadtteil leuchteten zwei große Plakatwände für den bevorstehenden Umzug des Johannstädter Kulturtreffs ins neue Stadtteilhaus und bahnten der Karawane den Weg bis zum temporär genutzten Stadtteilladen, wo abschließend eine künstlerisch dokumentierende Ausstellung stattfand.

Begleitet wurde der lebhafte Umzug von einer Stühle-Installation, die in auffälligem Pink und Neon an verschiedenen Standorten verteilt, mit Fotos, Text und QR-Code versehen, herausragende Aktionen des Plattenwechsels auf den alltäglichen Wegen im Viertel abrufbar machten.

Während der künstlerische Umzug endete, steht der eigentliche Umzug des Kulturtreffs als soziokulturelles Zentrum der Johannstadt noch bevor. Da der Bau des Stadtteilhauses sich um zwei Jahre bis Ende 2025 verzögert, konnte der PLATTENWECHSEL sein Geleit noch nicht in Gänze erfüllen. Die Hoffnung ist da, dass das aufgebaute Netzwerk weiter Impulse und Unterstützung erhält für neue positive Erfahrungen und nachbarschaftliche Beziehungen, die ein lebendiges Miteinander tragen.

 

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