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In der Neustadt gibt es  Kunstwerke im öffentlichen Raum, von verschiedenem Künstler*innen angefertigt. Fassadenmalerei (Urbanart), Skulpturen usw. In unserer Kunstkarte sind es 16 Positionen, die in einem 8-seitigen DinA6 Leporello aufgelistet wurden. Sie erscheinen als eine Collage, die nummeriert wurden und auf einem entsprechenden Ausschnitt im Stadtplan bei Google auftauchen. Der Faltplan führt wie ein Reiseführer zu den verschiedenen Kunstwerken.

In der Stadt gibt es keine Tiere und sowieso ist alles Beton? 

Wer das glaubt, kann sich in einem geführten Spaziergang durch das Stadtgebiet vom Gegenteil überzeugen lassen. Mit einem Experten/ einer Expertin, hier: einem Ranger der Naturwacht geht es auf die Spuren von Tier und Pflanze im urbanen Raum. Man wird staunen, was da tagtäglich und bisher noch unbemerkt alles kreucht und fleucht. Und so manches Kraut kann man sogar inmitten der Stadt entdecken und probieren. Schon mal Löwenzahnsalat probiert oder “Honig” aus Blüten selbst gemacht?  

Es gibt viel zu entdecken! 

Auf die veränderten Bedingungen kultureller Teilhabe durch die Kontaktbeschränkungen haben wir mit einem neuen Format reagiert, dem ORIGINAL XB – GESCHICHTEN AUS DEM KIEZ. Mit Hilfe von Kooperationspartner*innen aus dem Kiez wie dem Quartiersmanagement und lokalen Betrieben und Organisationen suchten wir Menschen, die schon lange im Stadtteil leben und uns ihre Geschichte erzählen möchten. Manche erzählen über die Herausforderungen, als Migrant*in einen „Platz“ zu finden, andere über die starke Unterstützung zwischen Nachbar*innen oder über die Hausbesetzer*innen-Szene.

One-to-one Interviews, die mit dem Camcorder aufgenommen wurden, sprach die renommierte Radio-Journalistin Margit Miosga (u. a. Kulturradio vom rbb) mit den Teilnehmenden und zeichnete deren ganz persönliche Lebensgeschichten auf. Die fertigen Clips wurden bei einem Open-Air-Screening auf großer Leinwand präsentiert und außerdem online gestellt. Das neue Format eignete sich hervorragend dazu, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten und Bewohner*innen auch unter Einhaltung der Corona-Bedingungen zu aktivieren. Vor allem Menschen, die sich in größeren Gruppen nicht wohl fühlen, konnten so gut angesprochen werden. Auch deshalb und wegen der Zugänglichkeit der Ergebnisse unabhängig vom Ort ist die Methode auch außerhalb von Pandemiezeiten nutzbar!

Eine Gruppe von Menschen findet sich zusammen – im Team sollten gute Kenner*innen des Quartiers ebenso vertreten sein wie Quartett-Spiel-Liebhaber*innen (weiter zum Team: siehe unten). Ihre Jobs: 1. Erstellung einer – möglichst vollständigen (!) – Liste aller im Quartier wichtigen Orte, die von engagierten Gruppen/Initiativen für die Menschen im Quartier betrieben werden; hierfür gilt es zunächst Kriterien festzulegen: Kultur-Orte, soziale Orte, nur freie oder auch städtische (wie z.B. VHS, Stadtbibliothek etc.)? 2. Erfindung von Fragen/Kriterien, die fürs Quartettspiel geeignet, also zählbar vergleichbar sind (z.B. Gründungsjahr, Anzahl der Mitglieder, durchschnittliches Alter der Besucher*innen, Entfernung zum Hbf. etc.); idealiter werden für fortgeschrittene Quartett-Spieler*innen auch Gruppen gebildet. 3. Einsammlung aller für die Fragen wichtigen Infos + 1 Foto + eine ganz kurze Selbstbeschreibung der Orte. 4. Layout & Druck des Quartetts. 5. Organisation seiner Distribution / seines Verkaufs im Quartier.

DU kennst spannende Geschichten und Themen rund um uns aus der Geschichte deiner Stadt, die du mit anderen teilen willst? Dann mach doch eine Stadttour daraus! Egal ob Fußball, starke Frauen, spannende Menschen oder anderes, gemeinsam mit einer Gruppe Interessierter, Themenfachkundigen und solchen, die es noch werden wollen, erarbeitet ihr eine Themenroute durch euer Quartier. Ihr sucht zusammen nach Orten, Witzigem, Bemerkenswertem und Wissenswertem rund um euer Thema und legt kartografische Fixpunkte. Auf der entstanden Themenroute kann dann entweder ein*e ausgewählte*r Sprecher*in oder ihr gemeinsam als Gruppe anderen spannende Geschichten erzählen und vielleicht sogar ganz nebenbei auch sehenswerte Gebäude und Straßenzüge durchlaufen.

Viel Spaß beim (Neu-) Kennenlernen eurer Stadt!

Die FOTO-SPAZIERGÄNGE waren eine Kooperation mit der Regenbogenfabrik und zahlreichen anderen Organisationen im Kiez, die sich für einen multikulturellen, lebendigen und engagierten Bezirk einsetzen.

Angeboten wurden zwei verschiedene Spaziergänge: „FOTO-SPAZIERGANG I Das widerständige Quartier der 70iger / 80iger Jahre und Heute“ und „FOTO-SPAZIERGANG II Das selbstorganisierte und soziokulturelle Quartier“.  Anhand von ausgewählten Orten und Geschichten erfuhren die Teilnehmenden, wie gerade dieser Kiez vor über 40 Jahren durch selbstbestimmtes Handeln und Organisationen unterschiedlichster Art seinen ganz eigenen Charakter erhalten hat.

Zeitzeugenerzählungen und die Verwendung von aktuellen sowie historischen Fotografien machten Geschichte lebendig! Darüber hinaus erfuhren die TN*innen, wie sie aktiv zum gemeinsamen Leben im Kiez beitragen können und welche Vereine, Initiativen, Einrichtungen und Menschen, seit Jahrzehnten in Kreuzberg arbeiten und das kulturelle Leben im Bezirk prägen.

Die FOTO-SPAZIERGÄNGE wurden von Andy Wolff durchgeführt. Andy wurde vor über 60 Jahren im Kiez geboren und arbeitet seit 2006 im Kinder-, Kultur- und Nachbarschaftszentrum Regenbogenfabrik.

Mit einem appbasierten Actionbound können Kinder, Jugendliche, oder auch Erwachsene spielerisch das Quartier erkunden. Durch eine Vielzahl an Möglichkeiten wie kleine Aufgaben, Foto-Challenges, Countdowns, Umfragen oder Quizfragen wird die Tour unterhaltsam und kurzweilig. Durch ein Punktesystem entsteht ein Anreiz die Aufgaben gut zu lösen, sogar Turniere sind möglich. So können spielerisch Inhalte vermittelt werden und es macht richtig Spaß auf Erkundungstour zu gehen.
Man braucht dazu ein GPS-fähiges Smartphone, die kostenlose „Actionbound“-App und kreative Ideen. In dem intuitiv zu bedienenden Bound-Creator auf der Website kann man die interaktive Ralley erstellen, eine Route festlegen, Quizfragen und Rätsel einfügen. Du bekommst nach der Veröffentlichung einen Link zum Teilen und einen QR-Code, mit dessen Hilfe die Teilnehmenden zum Bound gelangen.

Beim Stadtteil Walk präsentiert sich die Bewohnerschaft eines Quartiers den Besucher*innen aus anderen Stadtteilen, um der im öffentlichen Diskurs vorherrschenden Defizitorientierung und der Reduzierung auf bekannte Problemlagen entgegenzuwirken. Der Fokus wird dabei jeweils auf ein bestimmtes Thema gelegt, welches die Stärken und Ressourcen des Quartiers in den Vordergrund rückt und von verschiedenen Redner*innen aus dem Quartier vorgetragen wird. Beim Stadtteilrundgang erzählen die Bewohner*innen persönliche Geschichten, Historisches und Aktuelles über den Stadtteil und beziehen sich dabei auf ein vorher erarbeitetes Thema. Gemeinsam präsentieren sie ihren Stadtteil und setzen positive Konnotationen.

In der Pandemie-Zeit ist es herausfordernd, Stadttouren mit vielen Teilnehmenden durchzuführen. Doch: Stadttouren können in digitaler Form angeboten werden, wie beispielsweise über die App Actionbound. Interessierte können so die Tour jederzeit durführen – sei es auf eigene Faust direkt vor Ort oder auch vom heimischen Wohnzimmer aus. Zudem ist damit jede*r befähigt, eine eigene Tour durch seinen oder ihren Kiez zu gestalten. Technische Vorkenntnisse sind bei der Erstellung der Tour nicht notwendig.

Bei der Erstellung und Gestaltung der Tour kann die Nachbarschaft aktiv mit eingebunden werden: Anwohner*innen können Texte und Fotos beisteuern und Informationen über unterschiedliche, sich im Kiez befindliche Organisationen sammeln und zusammentragen. Kooperationspartner*innen können sich ebenfalls mit Medien unterschiedlicher Art beteiligen, um später in der Tour sichtbar zu sein. Zur Gestaltung der Tour bietet es sich überdies an, die einzelnen Stationen von einem/einer Fotografen/Fotografin professionell ablichten zu lassen. Auf diese Weise entsteht ein umfangreiches Kiez-Archiv, auf das Nachbar*innen jederzeit zugreifen können.

Die App kann auch analog stattfindende Spaziergänge multimedial unterstützen und bereichern.

Das Berliner Modellprojekt „XB-Lab“ hat über die App Actionbound den “FOTO-SPAZIERGANG I: Das widerständige Quartier der 70er/ 80er Jahre und Heute” gestaltet. Mit Hilfe von persönlichen Erzählungen, aktuellen wie historischen Fotografien, Filmausschnitten und Musikstücken erfahren Nutzer*innen, wie sich die Berliner*innen selbst organisiert und ihr Leben aktiv und kreativ gestaltet haben.