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Zum Start braucht es einen Zusammenschluss von im Quartier lebenden Menschen: so etwas wie einen Quartiers-Rat oder zumindest eine Liste von im Quartier lebenden und dort engagierten Personen.

Diesen wird nun

  1.  eine Frage gestellt: “Welche Begriffe fallen Dir/Ihnen zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unseres Quartiers ein? Bitte alphabetisch ordnen!” –> So entstehen akkumulierte Begriffe zu jedem Buchstaben des Alphabets.
  2. braucht es schreiblustige Menschen im Quartier, die sich mit diesen Begriffen beschäftigen und zu je 1 Buchstaben Berichte, Erzählungen oder auch Gedichte schreiben, in Verwendung möglichst (nicht unbedingt) aller von der Quartiers-Croud genannten Begriffen.
  3. braucht es im Quartier lebende oder mit ihm verbundene Fotograf*innen, Maler*innen, Digital-Zeichner*innen, die entweder autonom zu den Begriffssammlungen (A, B, C …) oder zum bereits erstellten (A-/B-/C-)Text Bilder finden oder erstellen.

Vor Final werden aus den Bildern + Texten (zunächst digital) Info-Tafeln mit je gleichem Design erstellt.

Final werden diese 26 (Anzahl = Buchstaben im Alphabet) Info-Tafeln – wie sonst andere zu erzählenswerten Besonderheiten – im Quartier aufgehangen.

Aus der Garage herausgerollt und erstmal mit nur einem Hänger schick aufgepäppelt wurde der geliebte Fendt-Traktor im Rahmen des Utopolis-Programms wiederbelebt. Der erste Gedanke war: Einfach unterwegs sein – mobile Projekte anbieten und mit den Kindern Traktor fahren. Aus der Idee, öffentliche Ereignisse des Stadtteils zu besuchen und an Festlichkeiten oder Paraden teilzunehmen, bei denen gemeinsam mit Kindern der Hänger themenspezifisch zu Paradewagen umgestaltet wurde, entwickelte sich die Idee zu einem „Mosaik-Mobil“: die Mobile Bildungswerkstatt.

Unterwegs sein, Basteln, Bauen, Spielen und dabei viel Spaß haben. Vollgepackt mit dem Material Holz, allerlei an Werkzeugen und verschiedensten Spielen kommt die Mobile Bildungswerkstatt in das Viertel, auf den Platz, zur Aktion angetuckert. Man kann nicht nur am, auf dem, um den Traktor herum verweilen, sondern man kann bei der Mobilen Bildungswerkstatt an Möbeln für den Stadtteil mitbauen oder ein Vogelhäuschen nageln, man kann ein Riesen-Puzzle zusammenstecken, Mikado spielen oder sich mit den Riesen-Bauklötzen einbauen lassen.

Die Mobile Bildungswerkstatt hat auch einen Medien-Hänger, damit können Videobeiträge über Projekte, Dokumentationen oder Videoarbeiten, welche in Workshops entstehen, mitgenommen und mobil präsentiert werden.

Ein richtig cooles Mobil, welches sich von Projekt zu Projekt verändert, weiterentwickelt und ausgebaut wird.

Die Viertelsprecher:innen verlesen Texte aus dem Quartier.  Ungefähr eine halbe Stunde verkünden die 2 Bürger:innen, was man immer schon mal allen mitteilen wollte, sich aber nicht getraut hat. Sie kündigen an, wenn jemand ein Teeservice zu verschenken hat. Oder verlesen eine Liebeserklärung. Man kann jemanden zu einem Rendezvous einladen und das Erkennungszeichen mitteilen. Oder berichten, dass es etwas tolles Neues in der Nachbarschaft gibt: Verschönerungsvorschläge, Aktionen, aber auch, Kritik. Den Inhalt bestimmen die Absender selbst.
Via Newsletter und Flyer werden die Menschen im Quartier über die Aktion informiert. Sie können ihre Beiträge per mail an uns schicken oder ihre analoge Post in einen Briefkasten einwerfen, den wir eigens dafür an unserem Wüstenmobil, einem umgebauten Marktwagen, installiert haben. Und wer selber nicht schreiben mag, ist eingeladen zu bestimmten Zeiten zum Stadtschreiber und seinem Team von der Mobilen Oase zu kommen, die zücken dann den Stift.
Der Stadtschreiber ist ein erfahrener Geschichtensammler, er transkribiert und redigiert, da wo es nötig ist, die Texte behutsam. Er zeichnet sich auch verantwortlich für die Dramaturgie der Texte. Zusammen mit den Viertelsprecher:innen probt und inszeniert er die Lesung, diskutiert Inhalte und die Zusammenstellung der Texte, Pausen und Zwischenmusiken und etwaige Überraschungen und Interventionen.
Die Aktion erfolgt im öffentlichen Raum. Das Setting kann aus einer Palette mit einem Teppich als improvisierte Bühne bestehen, ringsum Klappstühle für Besucher:innen und neugierige Passant:innnen.

Die Idee geht zurück auf den Wuppertaler Schauspieler und Sprecher Olaf Reitz, der sich bereits seit Jahren im Mirker Quartier als Sprachrohr im Viertel betätigt: https://viertelsprecher.wordpress.com/

Vom Juli bis September, Montag bis Freitag 17.00 Uhr war immer etwas los auf unserem Moritzplatz (2019!)

Jeder Tag stand unter einem anderen Motto und Thema:

-montags wurde Sport gemacht, u.a. Yoga

-dienstags wurde es kreativ: KreativDienstag mit wechselnden Angeboten aus dem bildnerischen Bereich

-mittwochs wurde gesungen: Offenes Singen auf dem Moritzplatz

-donnerstags wurde gespielt und gesportelt – unterschiedliche sportliche Angebote

– freitags wurde getanzt

Hier ging es darum, einen Zugang zu den Menschen des Quartieres zu bekommen, spielerisch locker und auf Augenhöhe miteinander ins Gespräch zu kommen, unser Projekt weiter zu etablieren… irgendwann wussten alle, wenn unsere elefantastisch-utopolische Fahne da steht, geht gleich eine Aktion los, bei der ich mitmachen kann.

Auf Entdeckertour in den eigenen Stadtteil gehen, und zwar durch die Linse der eigenen (Smartphone) Kamera, ist die Aufgabe bei dieser Methode aus der ästhetischen Forschung. Der Fokus kann dabei auf unterschiedlichen  Dingen, wie z.B. besonders markanten, positiven oder auch problembehaftete Orte im Stadtteil gelegt werden.

Ein kurzer Fotoworkshop zu Bildsprache kann vor der eigentlichen Fototour hilfreich sein.

Bei der Tour soll jede*r Teilnehmende eine Auswahl von Bildern machen, die im Anschluss bearbeitet werden und -je nach Örtlichkeit, -die plakatiert werden soll, in verschiedenen Formaten auf Papier ausgedruckt werden. Der Ausdruck kann auch im Copyshop erfolgen.

Die eigentliche Plakatieraktion ist auch eine Intervention im öffentlichen Raum. In unserem Fall sind viele Passant*innen stehen geblieben, boten ihre Hilfe beim Plakatieren an oder suchten mit uns das Gespräch, auch mit Bezug zu den ausgestellten Fotos.

Wenn die Fotos nicht nur für sich sprechen sollen, können sie auch durch Ausdrucke mit Texten/Botschaften ergänzt werden.

Das „Gedankengeflecht“ – eine Holzwerkstatt mit Malerei und persönlichen Texten,  die in einer Holzskulptur miteinander verbunden wurden. Diese Installation wuchs über mehrere Aktionen zu einer großformatigen Skulptur und wurde im öffentlichen Raum, auf dem Vorplatz der Färberei, aufgestellt. Bei entsprechend Platz kann die Ausstellung auch in einem Innenraum gezeigt werden.

 Elemente:

Die Intervention zielte darauf ab, Menschen anlässlich des Ukraine-Kriegs einen Ort des Austausches, des individuellen und kollektiven Gedenkens zu eröffnen. Unter dem Motto „Denk mal Frieden“ wurde ein gemeinsames temporäres Denkmal zusammengestellt. Dafür wurde das Trafohäuschen auf dem zentralen Platz des Quartiers an zwei Seiten mit Holzplatten verkleidet und so zum Träger der Installation. Hier konnten Interessierte auf Papp-Schildern Botschaften hinterlassen und auf dem Trafohäuschen befestigen.
Die Aktion war eingebettet in eine vom soziokulturellen Zentrum initiierte Friedens-Kundgebung. Menschen wurden gebeten Kerzen, Blumen und persönliche Gegenstände mitzubringen; Dinge, die sie erinnern, hoffen oder wünschen lassen. Zugleich wurden bei der Aktion auch Kerzen und Blumen bereitgestellt, auf die man für das persönliches Gedenken zurückgreifen konnte.

„Denk mal Frieden“ war anschließend über viele Wochen als sukzessiv wachsende Ausstellung im öffentlichen Raum erlebbar und konnte weiter von den Menschen besucht und gestaltet werden.

Fotos und Videos finden sich in der Online-Methodensammlung des Projekts “Die Wüste lebt!”.