Recherche: Zu einem bestimmten (politischen) Thema werden Fotos z.B. auf Instagram/Facebook und im direkten Umfeld recherchiert. Entsprechende Urheber*innen werden kontaktiert und angefragt, ob ihr Foto in einer Ausstellung gezeigt werden darf. Gesammelte Fotos werden ausgedruckt und als Ausstellung präsentiert. Die Idee ist es, Fotos z.B. aus direkt betroffenen Krisenregionen zu erhalten oder auch verschiedene Sicht-Perspektiven zu einem Thema zusammenbringen zu können, Presse- oder Kunst-Fotografien.
Ein*e Kurator*in verständigt sich per WA/Insta/FB/Zoom mit den Urheber*innen.
Mit dem im Internet frei zugänglichen Tool „xwords-generator.de“ von Lars Ebert ist es einfach möglich, eigene Kreuzworträtsel aus Fragen und zugehörigen Antworten zu erstellen. Die Nutzung auch für Printmagazine ist ausdrücklich erlaubt.
Das Rätselmachen ist ganz einfach. Mit etwas Recherche und gutem Beobachtungsvermögen ist schnell eine ergiebige Auswahl an Fragen zum Stadtteilgebiet zusammengestellt, aus der das erste Kreuzworträtsel erstellt werden kann. Manchmal bilden Häuserfassaden, Kleinplastiken und Spielplätze bekannte Berufe, Tiere oder Pflanzen ab, die bezeichnet werden können. Gut eignen sich Straßennamen, um nach markanten Persönlichkeiten oder geschichtsträchtigen Orten im Stadtteil nachzufragen. Man kann nach Schulnamen, Kirchennamen, Gewerken im Stadtteil, nach Dingen und ihren Farben im öffentlichen Raum fragen, Nummern und Zielorte von Bussen und Bahnen sind wissenswert – die Möglichkeiten vervielfältigen sich, je tiefer man ins Gebiet vordringt.
Besondere Freude macht es, das Lösungswort auszutüfteln– nicht zu leicht und nicht zu schwierig. Der Rätselspaß ist vollkommen, wenn die Lösung als Gedankenblitz hervorspringen kann.
Das Kreuzworträtsel kann als eine Postkarten- oder Flyeraktion oder über ein Stadtteilmagazin/ als Wandzeitung veröffentlicht oder anlässlich eines Festes als Mitmachangebot genutzt werden. In der Hauptsache zählt: Mitmachen und Teil sein ist alles!
Die inhaltliche Beschäftigung mit dem Wohnumfeld wird auf spielerische, durchaus auch humoristische Art und Weise befördert. Dazu wird eingeladen. Jede und jeder kann Spezialwissen und die eigene Wahrnehmung einbringen. Das bringt viele Aspekte des Stadtteillebens, der Stadtteilgeschichte zu Tage und macht die Vielfalt menschlicher Interessen und Beweggründe deutlich. Um das Rätselmachen längerfristig rege zu halten, bietet sich ein regelmäßiger Treff zu Wissensaustausch, Wissenserweiterung und zum Erzählen an.
Am Anfang steht ein Kreuzworträtsel mit ca. 25 Fragen. Damit wird bestenfalls die Welle des Rätselratens ausgelöst. Ziel ist es, möglichst viele verschiedene Bewohner und Bewohnerinnen des Viertels zu erreichen.
Diese Methode kann in verschieden großen Formaten ausgeführt werden – vom Blatt Papier über Tafel, Wandplakat oder mit Kreide auf der Straße – je nachdem ob man Menschen einzeln oder als Gruppe einbeziehen will, je nach dem Kontext, in dem man sie nutzen will.
Es wird zum Einstieg ein einfacher Begriff gewählt, mit dem möglichst alle Beteiligten im Stadtteil sofort etwas anfangen können: STADTTEIL eignet sich MEINVIERTEL auch oder einfach der Name des Ortes. Die Buchstaben werden einzeln und groß untereinander geschrieben. Nun gilt es, die einzeln stehenden Buchstaben als Anfangsbuchstaben für neue Wörter zu nutzen, die zum Thema passen:
Was fällt dir spontan ein zu deinem Stadtteil? Was sind deine Assoziationen zu deiner Nachbarschaft?
Jede*r schreibt seine Einfälle entsprechend auf. Nach einer gewissen Zeit endet die anleitendende Person den Prozess, dann folgt das Vorlesen. Hier wird erst deutlich, wie vielfältig die Verbindungen zu ein und derselben Sache sind. Bestimmt kommt nun schon der nächste Vorschlag aus der Runde und das Spiel geht weiter… Auf diese Art entsteht ein Portrait, bei dem erstaunlich ist, wieviel sich zu einem Ort sagen lässt. Es kann Sinn machen, die Begriffe an einem Board darzustellend zusammenzutragen. Vielleicht geht das Spiel ins Erzählen über… Die Methode eignet sich auch gut zum Aufwärmen und als Themeneinstieg bei Vernetzungstreffen, an Infoständen usw.
Für das Format „Das Leben spielen“ wurde von der Bildenden Künstlerin Janet Grau eine lebensgroße Variante des Brettspielklassikers „Das Spiel des Lebens“ erstellt, die in einer Räumlichkeit über einen längeren Zeitraum installiert wurde. Dem Design für diese Version ging ein Recherchezeitraum voraus, in dem es darum ging, das Original-Spiel in mehreren Sessions mit Bewohner:innen des Stadtteils zu spielen und damit neue Spieleelemente oder Erzählstränge zu finden, die in die neue Version des Spiels einfließen könnten. Nach dieser Recherche- und Entwicklungsphase wurde das Spiel erstellt und aufgebaut. Aufgrund der geringen Personenzahl, die für Veranstaltungen zugelassen waren, wurden einige Spieleabende mithilfe von „Avataren“ durchgeführt – Spielfiguren, die online aus der Ferne gesteuert werden konnten. Je nach Kontaktbeschränkungen konnten weitere Spieler:innen eingeladen werden, um das Spiel vor Ort zu spielen.
Anstatt darauf zu warten, dass Wissbegierige zu den Tempeln der Weisheit pilgern, pilgert das Pop-Up-Seminar mitten in den Alltagstrubel. Egal ob Fußgänger:innen-Zone, Parkanlage oder Kanalufer – wo eine Seminarleitung ist, ist auch das Seminar!
Mit wenigen Handgriffen werden Stühle aufgeklappt, Decken ausgebreitet, eine mobile Flipchart aufgestellt – und fertig ist der Seminarraum.
Schön ist es, wenn der Ort zum Thema passt – oder sich beides besonders reibt.
Der Künstler Benedikt Braun stellte in den Stadtteilpark seine Kunst-Schießbude auf: Eine Schießbude der etwas anderen Art. Bei Benedikt Brauns Schießbude ging es darum, eigene Schussbilder zu erstellen. Man zielt auf Karten auf denen der Künstler selbst abgebildet ist – die Treffer verursachen Einschusslöcher. Die Sammlung der erzielten Einschusslöcher auf diesen Postkarten erzeugen ein neues Bild – das Schussbild mit Benedikt Braun. Zum Abschluss wird die Karte vom Künstler gestempelt und signiert. Eine kontroverse Arbeit, die gleichzeitig künstlerisch zu Auseinandersetzungen anregte: Ist es richtig, hier eine Schießbude zu haben? Schießen? Waffen? Gewalt? Aber auch Gespräche über Kunst – was macht die Kunst hier? Bei dieser Aktion versammelten sich über die Tage hinweg einige Jugendliche und junge Erwachsene im Stadtteilpark, waren weg von der „Playstation“ und hingen gemeinsam an der Schießbude ab. Das Projekt hat allen Beteiligten große Freude bereitet. Es war so schön zu sehen, wie das Angebot angenommen und wahrgenommen wurde.
Eine andere künstlerische Intervention war auch Teil der wunderbare Sondernutzung des Parks: die Schäferin und Künstlerin Karo Kollwitz, eingerichtet mit einem kleinen Wohnwagen, wohnte für 7 Tage mit ihren Schafen im Stadtteilpark und bot tagsüber einen Zeichenkurs im Freien, inmitten der wolligen Tiere, an. Mehr dazu unter SCHAFE und Schießbude https://utopolis.online/tool/schaffe-und-schiessbude
Die Migrationsgeschichte Kreuzbergs ist sehr alt: dieser Bezirk wird oft als so etwas wie ein Durchgangsbezirk bezeichnet, also ein Ort, wo die Menschen eher nicht so lange bleiben. Eine Generation kommt, die nächste wächst hier auf, aber ganz oft, gehen diese Menschen dann wieder weg: Ins Ausland, in andere Bezirke, in andere Städte.
Das Projekt Ident•i•gration untersucht, was Identität bedeutet und wie sie sich in unserer globalisierten Welt formt. Es wurde von zwei Fotografinnen, Schmoo Theune und Susann Tischendorf, durchgeführt. Ziel des Projekts war es, sechzehn Personen, die seit mehreren Jahren in Kreuzberg wohnen, aus verschiedenen Generationen und mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten, darzustellen. Anhand ihrer Lebenswege und Erfahrungen sollte eine offene Diskussion rund um das Thema „Identität und Heimat“ entwickelt werden.
Die Ergebnisse des Projektes wurden in der Ausstellung „Ident•i•gration: Heimat und Identität in einer globalisierten Welt„ im f3 – Freiraum Fotografie im Herzen Kreuzbergs gezeigt. Die Ausstellung präsentierte nicht nur Fotos von den sechzehn Protagonist*innen und ihrer Umgebung, sondern auch persönliche Texte, Archivmaterial und Objekte und war kostenfrei für alle Bewohner*innen zugänglich.