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Meloakustika lud Menschen ein, ohne eigenes Instrument oder Vorkenntnisse nach Gehör und dem Prinzip »Each one teach one« alle möglichen Streich- und Zupfinstrumente zu lernen. Aus der Zusammenarbeit mit einem Musikpädagogen entwickelte sich ein Ensemble aus Laienmusiker*innen und professionellen Musiker*innen aller Alters- und Gesellschaftsschichten, viele von ihnen ohne jegliche musikalische Vorbildung. Das Mehrgenerationen-Projekt fasste eine Altersspanne von 8 bis 80 Jahren um.

Statt um die Erreichung virtuoser Könnerschaft — die oft bei Musikensembles vorausgesetzt wird — ging es hier um intuitives Lernen, Freude am gemeinsamen Musizieren und die Entwicklung einer temporären Gemeinschaft in der jede*r einen Platz finden konnte. Noten lesen, Vorkenntnisse oder der Besitz eines eigenen Instruments waren keine Voraussetzung. Dieser niedrigschwellige Zugang ermöglichte vielen Menschen die Teilhabe. Eine verbindliche Anmeldung oder regelmäßige Teilnahme war nicht nötig.

Das Format Meloakustika Unterwegs, das als Variante für die pandemische Lage entwickelt wurde, eröffnete Möglichkeiten, gemeinsam im Freien zu musizieren und dabei gleichzeitig neue Interessenten zu gewinnen. Während die Musiker*innen Orte wie den Quartiersplatz aufsuchten, um dort ein Konzert zu geben, wurden parallel Flyer an die Zuschauer*innen verteilt und die Menschen angesprochen und ermutigt, an dem Konzert teilzunehmen oder zukünftige Ensemble Treffen zu besuchen. Durch direkte Kontakte und eine mehrsprachige Ansprache (Bulgarisch, Türkisch, Englisch) konnten viele neue Teilnehmer*innen erreicht werden, darunter zum Teil auch diejenigen, die in der Regel schwer zu aktivieren sind.

Leute zusammen auf ein Foto zu bringen, die sich (bisher) noch gar nicht kennen, obwohl sie im selben Stadtteil wohnen. Das war und ist Ziel des Fotografen Tilman Köneke. Über ein Jahr hinweg  baute er an verschiedenen Orten in der Neustadt ein mobiles „Studio“ auf und lichtete Menschen ab, die sich dort das erste Mal unterhielten. Ausgestellt im ex-sultanmarkt bekamen diese Begegnungen nun ihre Bühne.

Die Community Workshops haben das Ziel, die Menschen aus dem Stadtteil in ungezwungener Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu bringen und mit ihnen gemeinsame Aktionen/ Veranstaltungen im Quartier zu entwickeln. Alle, die das Interesse haben dort mitzumachen sind willkommen. Menschen die in ihren Communities eine größere Reichweite besitzen und motiviert sind, die Dinge in ihrem Stadtteil positiv zu beeinflussen haben einen wertvollen Einfluss auf die kommunikativen Prozesse. Die Workshops sollten gut vorbereitet (Anlass, Tagesordnung, Namensschilder, Teilnehmerlisten, Moderationskoffer usw.), lebensnah, strukturiert und ansprechend moderiert sein. Die Arbeit in kleineren Gruppen ist besonders effizient. Es empfiehlt sich, diese Workshops regelmäßig durchzuführen, um die Prozesse Stück für Stück zu entwickeln. Es lockert die Stimmung auf, wenn ein kleines Catering für alle bereitgestellt wird.

 

Diese Methode kann in verschieden großen Formaten ausgeführt werden – vom Blatt Papier über Tafel, Wandplakat oder mit Kreide auf der Straße – je nachdem ob man Menschen einzeln oder als Gruppe einbeziehen will, je nach dem Kontext, in dem man sie nutzen will.

Es wird zum Einstieg ein einfacher Begriff gewählt, mit dem möglichst alle Beteiligten im Stadtteil sofort etwas anfangen können: STADTTEIL eignet sich MEINVIERTEL auch oder einfach der Name des Ortes. Die Buchstaben werden einzeln und groß untereinander geschrieben. Nun gilt es, die einzeln stehenden Buchstaben als Anfangsbuchstaben für neue Wörter zu nutzen, die zum Thema passen:

Was fällt dir spontan ein zu deinem Stadtteil? Was sind deine Assoziationen zu deiner Nachbarschaft?
Jede*r schreibt seine Einfälle entsprechend auf. Nach einer gewissen Zeit endet die anleitendende Person den Prozess, dann folgt das Vorlesen. Hier wird erst deutlich, wie vielfältig die Verbindungen zu ein und derselben Sache sind. Bestimmt kommt nun schon der nächste Vorschlag aus der Runde und das Spiel geht weiter… Auf diese Art entsteht ein Portrait, bei dem erstaunlich ist, wieviel sich zu einem Ort sagen lässt. Es kann Sinn machen, die Begriffe an einem Board darzustellend zusammenzutragen. Vielleicht geht das Spiel ins Erzählen über… Die Methode eignet sich auch gut zum Aufwärmen und als Themeneinstieg bei Vernetzungstreffen, an Infoständen usw.

 

KOMM’ RUM-Stationen laden ein, zusammenzukommen und dabei Geschichten, Erinnerungen und Ideen rund um das eigene Viertel oder den Stadtteil miteinander zu teilen. Die mobilen Erzählstationen können bei verschiedenen größeren oder kleineren Aktionen bspw. im Rahmen von Straßenfesten, Stadtgestaltungs-Prozessen und selbst initiierten Anlässen eingesetzt werden. Auf Rollen gebaut und mit bedruckten Sonnenschirmen ausgestattet, lassen sie sich leicht umplatzieren und können flexibel im öffentlichen Raum aufgestellt werden. So kommen die Stationen zu den Menschen hin und können vielfältige Personengruppen erreichen. Die KOMM’ RUM Stationen bilden ein lebendiges, im Stadtteil sichtbares und flexibles Nachbarschaftsarchiv, welches mit jeder Aktion neue Geschichten, Erzählungen und jeweils ein situatives Miteinander hervorbringt.

 

Zentrales Element ist der drehbare Glücksradtisch, mit Hockern, um darum zu sitzen. Er hat eine Tafeloberfläche, welche mit unterschiedlichen Fragen und Sätzen je nach Anlass neu beschrieben werden kann. Diese Drehtafel lädt dazu ein, gemeinsam das Rad in Bewegung zu setzen und über die jeweilige Frage ins Gespräch zu kommen. Zusätzliche aufblasbare Sitzkissen ermöglichen einen gemütlichen Aufenthalt im öffentlichen Raum und gegenseitiges Kennenlernen in lockerer Atmosphäre.

Ergänzend gibt es den Fragenfächer „Erzähl’ Mal“ und ein Aufnahmegerät. Der Fragenfächer kann Fragen zur Biografie oder zum Stadtteil oder bspw. zu Ideen für die Zukunft enthalten und beliebeig aufgeblättert werden. Mit dem Aufnahmegerät können Menschen ihre eigenen Antworten aufnehmen und dokumentieren oder sich gegenseitig „interviewen“.

 

Die um verschiedene Elemente wie z.B. einen selbstgebauten Postkartenständer erweiterbaren Komm Rum-Stationen wurden im Rahmen des Projektes „Plattenwechsel – WIR in Aktion“ für das soziokulturelle Zentrum in der Dresdner Johannstadt (Johannstädter Kulturtreff (JoKT)) entwickelt und in einer nachbarschaftlichen Bau- und Nähwerkstatt gemeinsam mit Anwohner*innen aus größtenteils umfunktionierten Materialen hergestellt.

In Dresden können die Stationen für die Nutzung ausgeliehen werden, es können aber auch eigene KOMM’ RUM Erzählstationen gebaut werden. Wir stehen hierfür als Gestaltungsteam und Ansprechpartner gerne zur Verfügung.

Zu Pandemiezeiten und während der Kontaktbeschränkungen haben wir die Lübbenauer*innen dazu aufgerufen A6-Postkarten mit Kunstwerken zu bemalen, zu beschriften und/oder zu bekleben. Diese kleinen, bunten Kunstwerke sollten als Geschenk für die Bewohner*innen der Pflegeheime der Stadt dienen, welche zuvor Holzblumen als Grüße für die Stadt bemalt hatten. So konnten wir ihnen zum einen die etwas eintönige und besuchsarme Corona-Zeit verschönern und zum Anderen auch für das Bemalen der Blumen für Lübbenau danken. Die Kunst-Postkarten wurden mittels „Kunstmaschine“ verteilt, ein Gerät, das auf Knopfdruck die Postkarte freigab und als Blickfang Aufmerksamkeit generierte.

Die Aktion funktioniert auch jenseits der Pandemiebeschränkungen, um positive Botschaften zu verteilen.

 

Bereits 2018 wurde ein leerstehender Laden in unmittelbarer Nachbarschaft unseres Kulturzentrums und des Moritzplatzes zu einem „Wünscheladen“ umfunktioniert. Hier wurden sowohl die ersten Kontakte zu den Anwohner:innen geknüpft als auch erste kultur- und kunstpädagogischen Projekte und Aktionen gestartet. Da jeder Sommer irgendwann ein Ende hat und die etablierten Aktionen auch im Herbst und Winter stattfinden sollten, wurde eben dieser Laden wieder in Beschlag genommen und zum „KulturEck“ ausgebaut. Gemeinsam mit dem Bürgerverein Neustadt e.V./ Wir für Neustadt gelang es, auch hier jeden Tag Aktionen und Projekte anzubieten, die die Anwohnerschaft neugierig machte und dazu bewegte, sich an dem einen oder anderen Projekt zu beteiligen. Für jeden Geschmack und für jede Altersgruppe gab es verschiedenste Angebote.

Man nehme 3-4 Musiker*innen sowie 1-2 Sänger*innen und lädt alle interessierten und gesangsbegeistere Bürger*innen zum Mitsingkonzert ein. Thematisch entweder zu traditionellen Festen, wie Weihnachten oder völlig frei mit bekannten Schlagern und Popsongs. Um allen das Mitsingen zu ermöglichen, werden die Texte der Lieder entweder per Beamer für alle sichtbar projiziert oder ausgedruckt und ausgeteilt. Ob Indoor oder Outdoor, das Mitsing-Konzert kann überall stattfinden, wo eine kleine Bühne und die nötige Technik ist.

Beim gemeinsamen Singen werden Grenzen abgebaut und man kommt schnell und unkompliziert mit dem vielleicht noch fremden Sitznachbarn ins Gespräch. Um das Mitsingkonzert auch kulturübergreifend zu gestalten, hilft es Musiker mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft mit an Bord zu haben, die auch Lieder aus dem eigenen Kulturkreis mitbringen und mit den Teilnehmer*innen erarbeiten.

Arbeit, Arbeit, keine Zeit! Rückenschmerzen, Migräne, Erschöpfung … Selfcare und Selbstliebe kommen oft zu kurz – deshalb kommt die Pop-up-Installation jetzt zu den ausgebrannten Geschöpfen. In der Fußgängerzone oder direkt vorm Bahnhof. Ein paar Liegen, Sonnencreme, Musik auf die Ohren, frische Getränke – fertig ist der Mini-Urlaub! Kleine Plakate ergänzen die Wohlfühl-Atmosphäre.

Wer tiefer einsteigen will, kann einen Mini-Input oder andere Anleitung organisieren, aber das Wichtigste ist: NO PRESSURE! Freiwillige Teilnahme, kurze Momente, die spontan einladen, sich auch einmal selbst Gutes zu tun.

Mit entsprechend Vorbereitungszeit lassen sich in den Musikmix auch positive Grußbotschaften einflechten.

Im Winter, wenn auf den Straßen und Plätzen des Viertels kaum jemand unterwegs ist und niemand sich länger aufhalten mag, wenn die Menschen sich zuhause in ihren Wohnungen aufhalten und kaum Begegnung im öffentlichen Raum stattfindet, wird eine Feuerschale draußen, unterm weiten Winterhimmel aufgestellt und ein loderndes Feuer entfacht.
Die Menschen, die sich so draußen versammeln, rücken zusammen in der Kälte, wärmen sich am Feuer, miteinander. Vielleicht wird auch ein fruchtiger Punsch angeboten.

Liedzettel sind vorbereitet mit einfachen, oft auswendig gewussten oder leicht zu wiederholenden Liedern der winterlichen Zeit. Der Gesang muss nicht professionell und geübt klingen. Es genügt oft, einfach ein Lied anzustimmen, dann fallen die Anderen ein oder summen dazu mit dem, was sie erinnern. Es können Abendlieder sein, Lieder, die aus verschiedenen Regionen dieser Welt stammen. Schön ist es, einen einfachen Kanon dabei zu haben. Vielleicht fällt auch jemandem ein ähnliches Lied ein, das er oder sie anstimmen mag. Gerade das macht dieses Singen charmant. Es geht um den verbindenden, wohligen Ton, der im Dunkeln gesungen, fast von allein Wärme erzeugt.