Menschen allen Alters werden eingeladen, sich zu treffen und Wissen aus ihrem persönlichen Erfahrungsschatz mit anderen zu teilen. Besonders interessant sind dabei Kenntnisse und Fähigkeiten, die nicht Inhalte offizieller Bildung sind. Dies können Handlungen, Tipps und Tricks, die eher unbekannt sind oder Erzählungen, Inhalte und Geschichten sein, die in Gesprächen vermittelt werden können. Die Organisation findet in zwei Schritten statt: Zuerst müsst ihr eine Ausschreibung machen oder Menschen ansprechen, die etwas Besonderes können und ihr Wissen gerne mit anderen teilen wollen. Besprecht mit diesen Menschen, was sie für Material und Infrastruktur brauchen und macht daraus einen Masterplan für den großen Workshoptag. Diesen bewerbt ihr breit und könnt während der Durchführung vielleicht sogar schon potenzielle Workshopgeber*innen fürs nächste Mal akquirieren!
Seedbombs und Samentütchen kann man fertig kaufen, aber Selbermachen macht viel mehr Spaß und ist kinderleicht! Der Begriff Seedbombs stammt aus dem Guerilla Gardening, gemeint ist damit eine Erdkugel mit Blumensamen, mit der jede*r an dem Guerillakamp für eine bunt blühende und insektenfreundliche Natur teilnehmen kann. Als matschfreie Alternative könnt ihr Samentütchen basteln.
Für die Seedbombs solltet ihr die Erde zuerst durch sieben und dann mit den Samen und der Heilerde mischen, auf 100g Samen kommen 400g Pflanzenerde und 400g Heilerde, die Menge könnt ihr je nach Teilnehmerzahl anpassen. Jetzt ganz wenig Wasser hinzugeben und das Gemisch kneten, es sollte etwa eine Konsistenz wie Kuchenteig haben. Die Kugeln sind nach ca 3 Tagen durchgetrocknet und können geworfen werden.
Für die Samentütchen haben wir eine Bastelanleitung erstellt, so könnt ihr einfach aus alten Zeitungen die Tütchen falten und mit der Samenmischung befüllen.
Das Projekt „Stadtteilmöbel“ macht Teilnehmer*innen zu Akteuren und schafft neue Orte und kulturellen Raum. Möbel werden selbst gebaut und Handwerk erlebt. Unter dem Motto: Einfach machen! bietet der Workshop für Kinder und Jugendliche, Menschen mit und ohne handwerkliche Erfahrung einen Gegenpol zur schnellen, digitalen Welt. Mit den Händen arbeiten, etwas entstehen lassen, Schritt für Schritt vom sichtbaren Erfolg motiviert werden. Am Ende eines Tages haben die Teilnehmer*innen etwas Eigenes erschaffen, ganz individuell und dauerhaft.
Entstanden sind Stadtteilmöbel zum Anfassen und Benutzen, etwas für die Allgemeinheit, für die öffentlichen Plätze ihrer Stadt.
Der öffentliche Raum wird neu in den Fokus gerückt und genutzt. Die neuen Orte laden zum Verweilen, Austauschen, Lümmeln und Nachdenken ein. Der Ort erhält eine neue Identität und jeder kann sitzend, liegend oder lümmelnd daran teilhaben.
Um in der Zeit des Lockdowns und darüber hinaus Nachbar*innen analog zu Hause zu erreichen, werden Bastelsets an alle Interessierten zur Verfügung gestellt. Diese Bastelsets beinhalten neben dem benötigten Arbeitsmaterial eine leicht verständliche und bebilderte Bastelanleitung. So können die Anwohner*innen auch zu Zeiten, in denen Kurse und Workshops aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht angeboten werden können, an Kunst teilhaben und sich im heimischen Wohnzimmer selbst kreativ ausprobieren.
Die Anwohner*innen werden per Postkarten mit frankierter Antwortmöglichkeit zur Teilnahme an der Bastelaktion eingeladen und diese in die Briefkästen im Quartier eingeworfen. Interessierte können ankreuzen, welches Bastelset sie zu Hause ausprobieren möchten und können zudem angeben, ob sie über einen DVD-Player verfügen. Auf diese Weise wird die Teilhabe niedrigschwellig gestaltet und auch Bürger*innen ohne Internetzugang erreicht.
Bei der Auswahl der „Basteltipps“ wird darauf geachtet, dass die Kunstwerke in wenigen, leicht zu beschreibenden Schritten zu Hause gebastelt werden können und das benötigte Material überschaubar bleibt. Neben den Bastelanleitungen hält jede/r Künstler*in ein Video-Tutorial bereit, dass die einzelnen Schritte erklärt und bei den Bastelsets als DVD mitgesendet werden kann. Die Bastelsets können im Anschluss per Post an alle Interessierten versendet und, sofern ein DVD-Player verfügbar ist, noch die DVD beigefügt werden.
In Zeiten des Lockdowns ist es für Einrichtungen der Stadtteilarbeit herausfordernd, mit den Anwohner*innen in Kontakt zu bleiben oder überhaupt erst in einen Austausch mit ihnen zu treten. Ein guter Weg ist es, Nachbar*innen dazu aufzurufen, ihre Eindrücke, Gedanken, Stimmungen zur und über die Pandemie-Zeit einzureichen. Das eingereichte Material kann dabei vielfältig sein und von Texten über Fotos und Zeichnungen zu von der Nachbarschaft selbst gedrehten Videos reichen. Aus den Einsendungen kann ein Gesamtkunstwerk entstehen, das als eine Art „Corona-Tagebuch“ die Pandemie mitsamt der damit einhergehenden Umwälzungen auf künstlerische Art und Weise portraitiert. Dieses Gesamtkunstwerk wiederum kann multimedial aufbereitet und weiterverwertet werden: als Buch, Ausstellung im öffentlichen Raum etc.
Zudem kann es – soweit es die Corona-Bedingungen zulassen – fruchtbar und lohnend sein, gemeinsam mit den Anwohner*innen zusätzlich in analoger Form an dem Gesamtkunstwerk zu arbeiten. So können sich auch Nachbar*innen, die nicht auf digitalem Weg erreicht werden, am Projekt beteiligen. Durch die Verquickung von digitaler und analoger Methodik können überdies vielfältige Ergebnisse erzielt werden, die multimedial aufbereitet werden können. Beispielsweise können gemeinsam mit den Anwohner*innen Fotoshootings durchgeführt werden, die auf großformatigen Plakaten zu Collagen zusammengeführt und im öffentlichen Raum angebracht werden.
Die CoronaCollection Mannheim ist mittlerweile erschienen. Das Lookbook könnt ihr HIER herunterladen.
Die Teilnehmer*innen erstellen Druckvorlagen für Aufkleber mit Botschaften in ihrer Lieblingssprache. Hierfür können Statements und Lieblingswörter benutzt und in verschiedenen Sprachen übersetzt werden. Ein*e Grafiker*in unterstützt die Teilnehmer*innen dabei, den Druckvorlagen den letzten Schliff zu geben. Sobald die Aufkleber fertig sind, rundet eine Stadtteilbegehung mit Stickeraktion den Workshop ab.
Das Tool besteht aus verschiedenen Schritten:
- Infos und Erläuterungen zu Linoldruck: insbesondere zu Positiv- und Negativ-Relief, den Möglichkeiten bzw. Grenzen und Herausforderungen von bildnerischen Feinheiten.
- Entwurfsarbeit: Bei guten Zeichner*innen kann der Entwurf direkt auf der Platte erarbeitet werden. Ansonsten ist die erste Entwurfsarbeit auf postkartengroßem Papier empfehlenswert. In beiden Fällen ist der vorherige Hinweis auf die Tatsache des seitenverkehrten Drucks wichtig. Insbesondere Schrift muss spiegelverkehrt erfolgen.
- Nur bei Entwurfsarbeit auf Papier: Zeichnerisches Übertragen des Entwurfs auf die Linolplatte. Entweder nochmals zeichnen oder mit Paus-/Transfer-Papier (rückseitig, weil seitenverkehrt, damit der Druck wieder die Originalausrichtung aufweist).
- Schnitzen der Linolplatte: Sehr empfehlenswert ist die Nutzung von entsprechenden Sicherheitsarbeitbrettern, bei uns ein Muss der Lederhandschuh an der Festhalte-Hand (nicht an der Schnitzhand). Bei diesem Schritt gilt es, den Entwurf – wahlweise negativ, positiv oder kombiniert – auszustechen / zu schnitzen.
- Einfärben der Linoldruckplatte: Die Farbe wird gleichmäßig mit der Walze auf die Linolplatte aufgetragen. Zu Beginn empfiehlt sich der Einfarbendruck. Hierfür gibt es zwei Ansätze: entweder die Auswahl einer Farbe aus mehreren auf z.B. weiße Karten, oder aber eine einzig verfügbare Farbe (bei uns meist schwarz) auf einer Auswahl an bunten Karten.
- Der Druck: Druckplatte mit Bild nach oben auf Druckpresse legen, leere Postkarte darauf platzieren, Schutzpapier und Filzstoff darüber und am Rad drehen. (Ist keine Druckpresse vorhanden, mit Walzen oder Handreiber einen festen Druck auf das Papier ausüben.)
- Karte entnehmen und trocknen lassen!
- Mit Text versehen und einer Nachbarin oder Nachbarn nach Wahl zukommen lassen – oder an transparenter Stelle in Quartier aufhängen.
Fotos © transcultur e.V.