Auf die veränderten Bedingungen kultureller Teilhabe durch die Kontaktbeschränkungen haben wir mit einem neuen Format reagiert, dem ORIGINAL XB – GESCHICHTEN AUS DEM KIEZ. Mit Hilfe von Kooperationspartner*innen aus dem Kiez, wie dem QM und lokalen Betrieben und Organisationen, suchten wir Menschen, die schon lange im Kiez leben und uns ihre Geschichte erzählen möchten. Manche erzählen über die Herausforderungen, als Migrant*in einen „Platz“ zu finden, andere über die starke Unterstützung zwischen Nachbar*innen oder über die Hausbesetzer*innen-Szene und die ehemalige Lebens- und Wohnsituation in SO36.
One-to-one Interviews, die mit dem Camcorder aufgenommen wurden, sprach die renommierte Radio-Journalistin Margit Miosga (u. a. Kulturradio vom rbb) mit den Teilnehmenden und zeichnete ihre ganz persönliche Lebensgeschichte auf. Das neue Format eignete sich hervorragend dazu die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten und Bewohner*innen auch unter die gewesenen Corona-Bedingungen zu aktivieren. Vor allem Menschen, die sich in größeren Gruppen nicht wohl fühlen konnten so gut angesprochen werden.
Wie mache ich das perfekte Selfie? Wie kann ich gute Fotos machen – egal, ob mit dem Handy, iPad oder mit der Spiegelreflexkamera? Wie bearbeite ich Fotos auf dem Handy oder am Computer? Und wie kann ich mit Fotografie meine eigene Geschichte erzählen?
Im FOTO-Workshop möchten wir Mädchen im Alter von 8-12 Jahren dazu anregen, mittels des Mediums der Fotografie praktische Antworten auf die alltäglichen Fragen ihres Lebens zu finden und zu visualisieren. Der Workshop ist als offenes Angebot gedacht, das nicht aufeinander aufbaut. Jede, die interessiert ist, kann mitmachen. Themen, wie Portraitfotografie, Bildbearbeitung mit verschiedenen Programmen (z.B. Snapchat), Studiofotografie im Fotostudio (Einsatz von externem Blitz, Licht setzen, Arbeit mit der Spiegelreflexkamera), eigenes Thema fotografisch umsetzen, Vorher-Nachher-Bilder, Lightpainting, Stop-Motion-Technik und Foto-Leporello basteln werden in Gruppen angegangen und experimentell umgesetzt. Spielerisch werden soziale Kompetenzen durch Teamarbeit gefördert – und der großen Lust am Machen wird freier Raum gegeben.
Die FOTO-FERIEN-WOCHE “Back to Nature” war eine Kooperation der Gesellschaft für humanistische Fotografie e.V. mit dem “Kulturlabor Trail & Error“, der Fotografin Laura Fiorio, der Referentin Ruuta Vimba und dem Kinder- und Jugendkulturzentrum Statthaus Böcklerpark.
Die Foto-Ferien-Woche war ein offenes Workshop-Angebot in den Sommerferien und bestand aus vier Workshoptagen und einer Abschlussveranstaltung. Die einzelnen Tage bauten nicht aufeinander auf, Kinder und Jugendliche, die interessiert waren, konnten an den unterschiedlichen Tagen zu verschiedenen Programmpunkten mitmachen. Das Programm richtete sich sowohl an Kinder und Jugendliche, die das Jugendzentrum besuchen (überwiegend aus bildungsfernen Hintergründen), sowie an solche, die durch die sichtbare Ankündigung in der naheliegenden Nachbarschaft davon erfuhren und teilnehmen wollten.
Die Foto-Ferien-Woche “Back to Nature” verband das Nachdenken über Stadt, Natur, Upcycling und Fotografie. Jeden Tag gab es einen anderen Programmschwerpunkt, u.a. wurden Seedbombs hergestellt, Natur-Bingo gespielt, Lochkameras gebastelt oder Fotos in der Dunkelkammer entwickelt. Das Programm wurde von den zwei Referentinnen, Ruuta Vimba (Kulturlabor Trial & Error) und Laura Fiorio, flexibel gestaltet und die Teilnehmenden konnten sich mit Wünschen und Ideen mit in die Gestaltung einbringen.
Unter Anleitung des Bildenden Künstlers Marcio Carvalho wurde ein Kiosk auf dem zentralen Sackträgerplatz im Mannheimer Stadtteil Jungbusch umgestaltet und als partizipatives und dynamisches Denkmal neu etabliert. Ausgangspunkt dafür war das für den Platz namensgebende Sackträgerdenkmal. Als spielerische Komponente dafür wurden Glückskekse produziert, die am Kiosk ausgegeben wurden und Fragen enthielten, die zu einer Reflexion über die eigene Geschichte und das Leben im Stadtteil anregten. Die Antworten der Befragten wurden dokumentiert und als dauerhafte Video-Installation im Schaufenster des Kiosks installiert. Die Statements der Stadtteilbewohner:innen wurden zudem auf einer digitalen Laufschrift abgespielt. So entstand ein reger Austausch zwischen den Stadtteilbewohner:innen und ihre Geschichten erhielten eine prominente Repräsentationsfläche in Mitten des Stadtteils.
Fast jeder Mensch hat eine*n Nachbar*in. Doch wie gut kennen wir sie eigentlich? Eine Fotoausstellung zeigt verschiedene Personen aus der Nachbarschaft. Auf wetterfeste Planen ausgedruckt, können die Fotografien und Zitate von Bewohner*innen des Quartiers über Nachbarschaft im Außenraum aufgehängt und präsentiert werden.
Schon im Vorhinein bieten das Gespräch und der Fototermin einen Anlass zum Kennenlernen. Die aufgehängten Bilder machen neugierig auf die Nachbarschaft und regen dazu an, sich auszutauschen.
Für die Veröffentlichung auf einer gemeinsamen Website werden Sedcards kultureller Gruppen erstellt. Diese Sedcards bestehen aus einem Text zu den Aktivitäten der Gruppe, Aufnahmen aus einem Fotoshooting/ Videodreh, sowie Informationen und Hintergrundwissen zur Community. Die Gruppen werden im Gespräch und in Aktion zeigt, zum Beispiel bei einem Auftritt on stage. Dabei wäre es wichtig, ein möglichst optimales Ergebnis gleichbleibender Qualität zu erzielen und dadurch die Kulturaktivitäten der Laiengruppen wertschätzend und ansprechend zu präsentieren. Durch das gemeinsame Erlebnis, kommen die Gruppen miteinander in Kontakt, besonders wenn zu dem Shooting Termin verschiedene kulturelle Gruppen eingeladen werden. Sie selber reflektieren die eigene Kulturarbeit und ihre Ziele. Gleichzeitig werden sie durch die Veröffentlichung nach außen sichtbar. Indem die „kulturelle Schätze“ präsentiert werden, wird auch das Image des Stadtteils gestärkt. Anwohner/ Zuschauer werden motiviert, selbst kulturell aktiv zu werden.
Die Migrationsgeschichte Kreuzbergs ist sehr alt: dieser Bezirk wird oft als so etwas wie ein Durchgangsbezirk bezeichnet, also ein Ort, wo die Menschen eher nicht so lange bleiben. Eine Generation kommt, die nächste wächst hier auf, aber ganz oft, gehen diese Menschen dann wieder weg: Ins Ausland, in andere Bezirke, in andere Städte.
Das Projekt Ident•i•gration untersucht, was Identität bedeutet und wie sie sich in unserer globalisierten Welt formt. Es wurde von zwei Fotografinnen, Schmoo Theune und Susann Tischendorf, durchgeführt. Ziel des Projekts war es, sechzehn Personen, die seit mehreren Jahren in Kreuzberg wohnen, aus verschiedenen Generationen und mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten, darzustellen. Anhand ihrer Lebenswege und Erfahrungen sollte eine offene Diskussion rund um das Thema „Identität und Heimat“ entwickelt werden.
Die Ergebnisse des Projektes wurden in der Ausstellung „Ident•i•gration: Heimat und Identität in einer globalisierten Welt„ im f3 – Freiraum Fotografie im Herzen Kreuzbergs gezeigt. Die Ausstellung präsentierte nicht nur Fotos von den sechzehn Protagonist*innen und ihrer Umgebung, sondern auch persönliche Texte, Archivmaterial und Objekte und war kostenfrei für alle Bewohner*innen zugänglich.
Auf Entdeckertour in den eigenen Stadtteil gehen, und zwar durch die Linse der eigenen (Smartphone) Kamera, ist die Aufgabe bei dieser Methode aus der ästhetischen Forschung. Der Fokus kann dabei auf unterschiedlichen Dingen, wie z.B. besonders markanten, positiven oder auch problembehaftete Orte im Stadtteil gelegt werden.
Ein kurzer Fotoworkshop zu Bildsprache kann vor der eigentlichen Fototour hilfreich sein.
Bei der Tour soll jede*r Teilnehmende eine Auswahl von Bildern machen, die im Anschluss bearbeitet werden und -je nach Örtlichkeit, -die plakatiert werden soll, in verschiedenen Formaten auf Papier ausgedruckt werden. Der Ausdruck kann auch im Copyshop erfolgen.
Die eigentliche Plakatieraktion ist auch eine Intervention im öffentlichen Raum. In unserem Fall sind viele Passant*innen stehen geblieben, boten ihre Hilfe beim Plakatieren an oder suchten mit uns das Gespräch, auch mit Bezug zu den ausgestellten Fotos.
Großflächige Foto- und Video-Projektionen auf Gebäude sind sehr wirkungsvoll im öffentlichen Raum. Ob Portraits mit Texten von Bewohner*innen oder gesammelte „Lebenszeichen“ aus der Natur: die Projektionen machen ihren Gegenstand/ ihr jeweiliges Thema groß; sie greifen in den öffentlichen Raum ein und verwandeln ihn. Der Ort wird neu konnotiert. Menschen wundern sich im Vorübergehen, bleiben überrascht stehen, verweilen, kommen miteinander ins Gespräch.
Auch Schaufenster (leerstehende) Ladenlokale sind mit einer Rückprojektionsleinwand geeignet.