standard-logo

Idee: Der Stadtteil wird zur Ausstellungsfläche. Fotos von kulturellen Veranstaltungen/ Festen o.ä. werden gut sichtbar in Geschäften/ Einrichtungen präsentiert – beispielsweise von innen in die Schaufenster gehängt.  Die Ausstellung kann als Stadtteiltour/ -Rallye erkundet werden, indem die einzelnen Stationen gefunden, namentlich den Projekten/ Abbildungen zugeordnet und schriftlich erfasst werden. Jedes Foto gibt Hinweise auf die nächste Station, d.h. ein anderes Geschäft bzw. eine andere Einrichtung aus dem Quartier. Die Hinweise kann man analog per Faltplan erhalten oder digital per QR Code auf dem Smartphone abrufen. Spielerisch lässt sich so das Quartier kennenlernen.

Das Shengo (Amarisch = Rat) ist eine temporäre Intervention mit mobilen Hockern (Berchumas= Kaffeezeremonie-Hocker), bei der sich die Teilnehmenden über Utopien im Stadtteil austauschen konnten. Das Setting findet in der Regel unter einem Baum im öffentlichen Raum statt und nimmt Bezug auf die äthiopische Gesellschaft, in der solche Räte traditionell verankert sind. Das Entwickeln und Einhalten der gemeinsamen Council-Regeln (Gesprächszeiten, Redestab, Anfangs- und Endritual, vom Herzen sprechen, vom Herzen zuhören) führt zu einem aktiven Zuhören und sich-aufeinander-einlassen. Begleitet werden kann das Shengo von einer äthiopischen Kaffeezeremonie wie in seiner originalen Form oder einer adaptierten europäischen Version mit Getränken und Essen.

Dieses Tool basiert auf der genauen Beobachtung von sozialen Problemen im Stadtteil. Diese können über teilnehmende Beobachtungen, Gesprächen mit der Bewohner*innenschaft oder örtlichen Initiativen erfolgen. Das Thema in Mannheim war Ruhestörung/ Lärmbelästigung.

Wichtig ist, dass sich eine Interessengemeinschaft findet, die zur Sensibilisierung eines bestimmten Problems beitragen möchte. In Mannheim waren beispielsweise der Bewohner*innenverein und das Quartiersmanagement in die Aktion eingebunden. Die verantwortliche Gruppe erarbeitet mit Hilfe eines*einer Choreografen/Choreografin einen Flashmob, der idealer Weise von allen Teilnehmer*innen vor der eigentlichen Aktion im öffentlichen Raum irgendwo in einem geschützten Bereich geübt werden sollte.

Es empfiehlt sich zu der Aktion die örtliche Presse einzuladen. Ebenso sollte es Personen geben, die für der Sicherheit der Performer*innen sorgen, ggf. Musik einspielen, die Polizei/das Ordnungsamt informieren, Handzettel mit Informationen zu der Aktion (mehrsprachig) verteilen oder anderweitige Aufklärungsarbeit übernehmen.

Und wichtig ist es auch, eine Follow-Up-Aktion zu haben, damit der Flashmob nicht als singuläres Ereignis verpufft. Zum Beispiel könnten bei der Aktion verteilte Flyer zum nächsten Treffen der verantwortlichen Gruppe einladen.

Der Straßenchor ist ein experimentelles Format zwischen Chor und Performance. Die Besonderheit besteht darin, dass man nach einer kurzen Phase des Einsingens durch das Viertel zieht und dort an verschiedenen (öffentliche) Plätzen singt. Es werden einfache Loopsongs und Kanons mit wenig Text einstudiert.

Der Straßenchor ist kein Auftrittschor, sondern ein Klanglabor im öffentlichen Raum; die Straße ist die Bühne. Orte und Plätze werden durch sitespezifische Aktionen neu perspektiviert und verwandelt. Es handelt sich um ein aufsuchendes Format, welches Menschen aller Nationen und Bildungsschichten anspricht. Musik verbindet und verzaubert: Es geht um Begegnung, Aktivierung und Gemeinschaft sowie die Verwandlung von Orten. Das Angebot findet einmal wöchentlich für ca. 2 Stunden statt.

Der/Die Stadtschreiber*in ist im Viertel unterwegs und sammelt Geschichten von Menschen aus zufälligen Begegnungen ein. Es geht um Zuhören, spontan in Gespräche verwickeln und um Interviews zu vorab bestimmten Themen. Die Gespräche werden aufgezeichnet – am unaufwändigsten mit dem Handy –  transkribiert und behutsam redigiert.

Der/Die Stadtschreiber*in ist Chronist*in und Autor*in. Mit der Methode der Oral History werden im Quartier Begegnungen gesucht, auf Spaziergängen oder bei individuellen Sprechstunden wie im Wüstenmobil, einem umgebauten Marktwagen, oder in Pop-Up-Studios mit Fotografie oder Film. Das Ergebnis sind Texte der Bewohner*innen, anonym oder personifiziert, je nach Verwendungsform. Die Texte können an unterschiedlichsten Stellen veröffentlicht werden: In Ausstellungen oder wie in Wuppertal in einem Magazin (Stadtteilzeitung DER SAND).  Oder auf einer (offenen) Lesebühne vorgetragen oder von den Viertelsprecher*innen verkündet.

Ziel ist es, die Sicht der Anwohner*innen zu wichtigen Fragen und Themen einzufangen sowie ihre Stimmen hörbar bzw. lesbar zu machen. Der dokumentarische und künstlerische Umgang mit den Geschichten ist ein Baustein für eine neue Erzählung aus dem Quartier.

Vier Personen begeben sich mit Bauchläden auf die Straße und kommen mit Bewohner*innen des Stadtteils ins Gespräch. Im Mittelpunkt der künstlerischen Bedarfsanalyse stehen vier vorab ausgewählte Fragen, z.B.: Kennst du deine Nachbar*innen? Fühlst du dich wohl da, wo du wohnst? Würdest du Unbekannte zum Tee einladen? Wo triffst du dich gern mit deinen Freund*innen? Die Fragen werden auf die vier Bauchläden aufgeteilt, die sich an unterschiedlichen Orten im Stadtteil befinden. Die Bewohner*innen beantworten die Fragen durch den Einwurf von Murmeln in Gläser, die mit den entsprechenden Antworten beschriftet sind. Als Anreiz für die Teilnahme an allen vier Stationen werden Stempelkarten angeboten. Für eine volle Stempelkarte bekommen die Teilnehmenden eine Verwunderungstüte, mit einer kleinen Aufmerksamkeit und Handlungsanweisungen, z.B. „Unterhalte dich mit jemandem, mit dem du dich sonst nicht unterhalten würdest”. So bringt die Bauchladen-Aktion Bedarfsanalyse für das Quartier und Menschen miteinander ins Gespräch.

Kontaktwurst ist ein Pop-Up Imbiss im öffentlichen Raum, der spielerisch mit Spaß und Essen Menschen animiert, sich für die Begegnung mit Anderen zu öffnen. Das Prinzip ist relativ einfach: Ein Gericht oder ein Getränk anbieten, auf das sich die meisten Menschen einigen können, zum Beispiel Currywurst (auch vegetarisch, vegan, koscher, halal).
Um in den Genuss der angebotenen Speisen zu kommen, müssen kleine Aufgaben gelöst werden, die dazu einladen, sich mit den anderen Imbissgästen zu unterhalten. Die verteilten Aufgaben sind sehr einfach, manchmal lustig und einige kosten Überwindung.
Durch das lustige Logo und die unkonventionelle, temporäre Imitation einer Imbissbude lassen sich Gäste gerne auf die Intervention ein und knüpfen neue Kontakte (in deinem Quartier).

Für dieses Format benötigt man eine Kultureinrichtung, die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt und die Ressourcen der Nachbarschaft. Diese soll ermuntert werden, Kreativ-Angebote, Workshops, ihr künstlerisches Können oder individuelle Mitmach-Angebote im Rahmen eines Nachbarschaftsfests anzubieten. Der Aufruf dazu kann über Flyer, Plakataktionen, Rundmails, Stadtteilzeitung, Netzwerktreffen und Einzelansprache erfolgen. Aus den vorgeschlagenen Ideen wird ein Programm entworfen, dass man mehrsprachig gestaltet und bei Stadtteilspaziergängen verteilt. Anschließend wird mit den Nachbar*innen koordiniert, welches Material benötigt wird und ein Termin festgelegt und kommuniziert. Und dann kann er losgehen – der Social Sunday. Da viele unterschiedliche Formate aus unterschiedlichen Lebenswelten nebeneinander angeboten werden, entstehen dabei neue Kontakte und Netzwerke, oft über den bisherigen Horizont hinaus. Idealerweise gibt es ein Nachbarschafts-Büfett, um in angenehmer Atmosphäre zum Verweilen einzuladen.

Mit einem appbasierten Actionbound können Kinder, Jugendliche, oder auch Erwachsene spielerisch das Quartier erkunden. Durch eine Vielzahl an Möglichkeiten wie kleine Aufgaben, Foto-Challenges, Countdowns, Umfragen oder Quizfragen wird die Tour unterhaltsam und kurzweilig. Durch ein Punktesystem entsteht ein Anreiz die Aufgaben gut zu lösen, sogar Turniere sind möglich. So können spielerisch Inhalte vermittelt werden und es macht richtig Spaß auf Erkundungstour zu gehen.
Man braucht dazu ein GPS-fähiges Smartphone, die kostenlose „Actionbound“-App und kreative Ideen. In dem intuitiv zu bedienenden Bound-Creator auf der Website kann man die interaktive Ralley erstellen, eine Route festlegen, Quizfragen und Rätsel einfügen. Du bekommst nach der Veröffentlichung einen Link zum Teilen und einen QR-Code, mit dessen Hilfe die Teilnehmenden zum Bound gelangen.

Zwei Theaterpädagog*innen sind als Pirat*innen verkleidet im Stadtteil unterwegs und animieren Kinder und Erwachsene zum Müllsammeln. Neben der Reduzierung des Mülls versuchen sie, das Problem lauthals und mit großen Gesten auf amüsante Art zu beseitigen. Begleitet von der Filmmusik aus „Fluch der Karibik“ nehmen sie Kinder und ihre Eltern in die Piratencrew auf und händigen ihnen dafür eine Müllzange und einen Müllbeutel aus. Die gefüllten Müllsäcke werden neben die öffentlichen Mülleimer gestellt. Nebenbei haben die Müll-Pirat*innen die Möglichkeit mit der Nachbarschaft über Müllvermeidung und Nachhaltigkeit zu sprechen und Gedankenanstöße zu geben. Nach erfolgreicher Mission sammeln die Pirat*innen ihre Requisiten wieder ein und ziehen davon.