HP Großmann: Viel zu früh hast du diese Welt im Juli 2023 verlassen.
Projektmanager, Kreativer, Künstler, Netzwerker, Vater, Partner, Allround-Genie: du hinterlässt eine riesige Lücke im Gaswerk, in Weimar, in der Welt!
Immer auf Augenhöhe
Mit „Hallo, ich bin der HP und wer bist du?“ wurde Jutta Dahmen vom Bundesbauministerium kollegial begrüßt, als sie sich 2019 zusammen mit Meike Heckenroth vom Institut empirica im Gaswerk einfand, um das Projekt „Utopolis“ in Weimar von seiner praktischen Seite kennenzulernen. Beim Rundgang durch den Stadtteil entstanden vor dem geistigen Auge der Besucherinnen lebendige Bilder von kulturellen Aktionen inmitten der sanierten Fassaden, während HP tolle Ideen schilderte, die gemeinsam mit den Anwohner*innen und ansässigen Vereinen entstanden sind. Augenhöhe war für HP ein Lebensprinzip.
Außergewöhnlich & originell
Wer im Bundesverband an HP und Weimar-West denkt, hat auf jeden Fall auch ein Bild mit HP auf einem Traktor sitzend vor Augen. Oder auf einer Lümmelbank. Genau diese öffentlich vergnügsamen und wirksamen, außergewöhnlichen und originellen Aktionen hinterlässt HP – als Bilder im Kopf, aber auch ganz manifest im Stadtbild.
Aktivist, Partner & Vater
Immer hat man HP auch als Einheit gedacht, zusammen mit Canan als Künstler- und Lebensteam, aber auch gemeinsam mit den Kindern. Bei Telefonaten waren oft Kinderstimmen im Hintergrund – und auch hier war HP ein Vorbild, das Familiäre ganz selbstverständlich und harmonisch Teil des gesamten Schaffens und Wirkens sein zu lassen. Auch deshalb ist die hinterlassene Lücke so riesig und unersetzlich.
Optimismus ausstrahlend & weitergebend
Unvergessen unser letztes UTOPOLIS-Netzwerktreffen in Lübbenau und das Dankes-Lied, das alle Projektakteure dem Bundesverband auf der Bühne entgegenschmetterten („Zwischennachweis, Zwischennachweis | Sachbericht, Sachbericht | Mittelabruf, Mittelabruf | Viel zu spät, ob das noch geht?!). Auch hier war trotz aller Abschiedsstimmung HPs unbändige Lebensfreude und positive Weltsicht in allen Gesprächen spürbar.
Vernetzend
Die unterschiedlichsten und im wahrsten Wortsinn entscheidenden Menschen hat HP zusammengebracht und damit gemeinsam die weitere Finanzierung der künstlerischen Stadtteil- und Jugendarbeit angekurbelt. Dank HP und Canan haben „viele kleine Menschen im Gaswerk gemeinsam Großes gestaltet“ und auch der Rest der Stadt ist zunehmend auf die Stärke von Weimar-West aufmerksam geworden.
Vorbild und Vorreiter
2022 hieß „Bitte lächeln!“ für ein ganz besonderes Gruppenfoto. Darauf zu sehen sind HP, Claudia Kolb und Katja Seiler von der Stadt Weimar zusammen mit Ellen Ahbe und Kristina Rahe vom Bundesverband Soziokultur. In den Gesichtern ist Stolz und Freude zu lesen. HP war es tatsächlich gelungen, die Stadt der Dichter und Denker, die überwiegend klassische Kultureinrichtungen fördert, davon zu überzeugen, jährlich 50 Tausend Euro für die Aktivitäten des Gaswerks im Stadtteil bereitzustellen, welche im Rahmen des Projektes „Utopolis“ entstanden waren. Damit war HP einmal mehr Vorreiter, denn andere Städte taten es Weimar gleich.
HP: Du hattest doch noch so viel vor! Wir sind traurig und bestürzt und wünschen Canan und den Kindern viel Kraft.