standard-logo

Als ein schöner Gesprächseinstieg eignet sich hervorragend die Methode Speeddating. Sie hat den Vorteil, dass man mithilfe von vorgefertigten Fragen miteinander ins Gespräch kommt und gleichzeitig viel über andere Menschen erfährt, mit denen man womöglich sonst nicht ins Gespräch gekommen wäre. Zu Beginn setzen oder stellen sich die Teilnehmer*innen gegenüber an Tische. Die Moderation/Spielleitung erklärt zunächst die Regeln. Es wird zuerst eine Frage zum Thema vorgelesen, die die sich Gegenüberstehenden beantworten sollen. Bei uns war das bei “Wem gehört die Stadt?” z.B. “Was gefällt dir an deiner Stadt?” “Was gefällt dir nicht an deiner Stadt?” “Wo hast du Freiräume in deinem Stadtteil?” “Wo kannst du die Stadt mitgestalten?” etc. So entsteht ein kurzes Gespräch zum Thema. Nach 3 (oder 5) Minuten wird ein akustisches Signal, z.B. mithilfe eines Glöckchens gegeben, die Teilnehmer*innen an der einen Tischseite rücken zum nächsten Gesprächspartner weiter und die nächste Frage wird vorgelesen usw.

Das Shengo (Amarisch = Rat) ist eine temporäre Intervention mit mobilen Hockern (Berchumas= Kaffeezeremonie-Hocker), bei der sich die Teilnehmenden über Utopien im Stadtteil austauschen konnten. Das Setting findet in der Regel unter einem Baum im öffentlichen Raum statt und nimmt Bezug auf die äthiopische Gesellschaft, in der solche Räte traditionell verankert sind. Das Entwickeln und Einhalten der gemeinsamen Council-Regeln (Gesprächszeiten, Redestab, Anfangs- und Endritual, vom Herzen sprechen, vom Herzen zuhören) führt zu einem aktiven Zuhören und sich-aufeinander-einlassen. Begleitet werden kann das Shengo von einer äthiopischen Kaffeezeremonie wie in seiner originalen Form oder einer adaptierten europäischen Version mit Getränken und Essen.

Dieses Tool basiert auf der genauen Beobachtung von sozialen Problemen im Stadtteil. Diese können über teilnehmende Beobachtungen, Gesprächen mit der Bewohner*innenschaft oder örtlichen Initiativen erfolgen. Das Thema in Mannheim war Ruhestörung/ Lärmbelästigung.

Wichtig ist, dass sich eine Interessengemeinschaft findet, die zur Sensibilisierung eines bestimmten Problems beitragen möchte. In Mannheim waren beispielsweise der Bewohner*innenverein und das Quartiersmanagement in die Aktion eingebunden. Die verantwortliche Gruppe erarbeitet mit Hilfe eines*einer Choreografen/Choreografin einen Flashmob, der idealer Weise von allen Teilnehmer*innen vor der eigentlichen Aktion im öffentlichen Raum irgendwo in einem geschützten Bereich geübt werden sollte.

Es empfiehlt sich zu der Aktion die örtliche Presse einzuladen. Ebenso sollte es Personen geben, die für der Sicherheit der Performer*innen sorgen, ggf. Musik einspielen, die Polizei/das Ordnungsamt informieren, Handzettel mit Informationen zu der Aktion (mehrsprachig) verteilen oder anderweitige Aufklärungsarbeit übernehmen.

Und wichtig ist es auch, eine Follow-Up-Aktion zu haben, damit der Flashmob nicht als singuläres Ereignis verpufft. Zum Beispiel könnten bei der Aktion verteilte Flyer zum nächsten Treffen der verantwortlichen Gruppe einladen.