Die Auseinandersetzung mit der Maske führte uns schließlich in die Welt der Mode. In mehreren Workshops konnten wir gemeinsam die neuen Erfahrungen in Entwürfe und textile Kreationen überführen. Der kleinste gemeinsame Nenner war dabei das Herstellen einer eigenen Maske – es wurden aber auch komplexe Modelle und Prototypen entwickelt. Später verwandelte sich das Viertel in einen Catwalk.
Corona inspirierte Mode – dass wir nicht an der Maske vorbeikommen werden, war abzusehen. Aber was soll Mode können während einer Pandemie? Sicherheit? Komfort? Extravaganz? Sollte Sie ein Versteck sein, oder eine Visitenkarte? Eine Einladung, oder ein Stoppschild? Tage lang haben wir gemeinsam geforscht, gesponnen, entwickelt, geschneidert und experimentiert. Wurde das gemeinsame kreieren tragbarer Schutzmaßnahmen zu Begegnungsstätte und Safe Space in Zeiten von Unsicherheit und Social Distancing. Und die Mode? Sei spannend. Werde Teil von mir. Mach mich nahbar, und meine Grenzen sichtbar. Und mach, dass ich Dich nicht vergessen werde.
Das Spiel mit Mode und inszenierte Modeschauen sind natürlich auch zu allen anderen Themenfeldern denkbar.
Dieses Tool basiert auf der genauen Beobachtung von sozialen Problemen im Stadtteil. Diese können über teilnehmende Beobachtungen, Gesprächen mit der Bewohner*innenschaft oder örtlichen Initiativen erfolgen. Das Thema in Mannheim war Ruhestörung/ Lärmbelästigung.
Wichtig ist, dass sich eine Interessengemeinschaft findet, die zur Sensibilisierung eines bestimmten Problems beitragen möchte. In Mannheim waren beispielsweise der Bewohner*innenverein und das Quartiersmanagement in die Aktion eingebunden. Die verantwortliche Gruppe erarbeitet mit Hilfe eines*einer Choreografen/Choreografin einen Flashmob, der idealer Weise von allen Teilnehmer*innen vor der eigentlichen Aktion im öffentlichen Raum irgendwo in einem geschützten Bereich geübt werden sollte.
Es empfiehlt sich zu der Aktion die örtliche Presse einzuladen. Ebenso sollte es Personen geben, die für der Sicherheit der Performer*innen sorgen, ggf. Musik einspielen, die Polizei/das Ordnungsamt informieren, Handzettel mit Informationen zu der Aktion (mehrsprachig) verteilen oder anderweitige Aufklärungsarbeit übernehmen.
Und wichtig ist es auch, eine Follow-Up-Aktion zu haben, damit der Flashmob nicht als singuläres Ereignis verpufft. Zum Beispiel könnten bei der Aktion verteilte Flyer zum nächsten Treffen der verantwortlichen Gruppe einladen.
Jede*r von uns hat einen Schatz wunderschöner Fotografien, zu dem er/sie ganz persönliche Geschichten erzählen kann. Der Foto Jam macht’s möglich: Hier ist die Bühne für alle Menschen aus der Nachbarschaft offen, um ihr Lieblingsfoto auf kreative und unterhaltsame Art und Weise zu präsentieren. Ob Musik, Akrobatik oder Pantomime: alle Hilfsmittel sind erlaubt! Jede und jeder hat nur fünf Minuten Zeit. Der Foto Jam bietet damit nicht nur eine hervorragende Gelegenheit, neue Talente aus dem Stadtteil zu erleben – er lädt überdies zum gegenseitigen Kennenlernen, einem Austausch und einem unterhaltsamen Abend mit nie dagewesenen Fotografien und Geschichten ein.
Auch wenn die Methode selbst keine Ausstellung ist bzw. notwendigerweise in eine Ausstellung mündet, eignet sie sich doch, um Objekte einer Ausstellung bei einer Vernissage in Szene zu setzen.
Fotos © Heike Overberg | Gesellschaft für Humanistische Fotografie e.V.