Formate, Filme und Fakten: Mittlerweile ist in an allen Standorten die Förderung durch „UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier“ beendet. Trotz der pandemiebedingten Bremse wurde in den Stadtteilen unermüdlich intensivste Nachbarschaftsarbeit mit künstlerischen Mitteln betrieben. Viele der Aktivitäten gehen weiter – und liefern Impulse für die Stadtteilarbeit in anderen Regionen. Vier Filme, acht Online-Bücher-Kataloge und ein Hörbeitrag geben, eingebettet in aussagekräftige und praxisnahe Beschreibungen auf den Standort-Websites, eine Übersicht über Methoden und Erfahrungen. Nachahmen ausdrücklich erwünscht!
Filme
- Nürnberg: #LNGWSSR
- Hamburg: Billstedt united
- Bremen: EUROPA ZENTRAL
- Neunkirchen: Light Up Neunkirchen
Online-Kataloge
- Kassel: Hier im Quartier
- Mannheim: Social Body Building
- Weimar: Studio Mosaik
- Lübbenau: kultur.lokal.machen
- Flensburg: Transformation in der Neustadt
- Hildesheim: Nordstadt im Rampenlicht
- Dresden: Plattenwechsel-Wir in Aktion
- Trier: KreaPolis
Hörbeitrag
Websites
- Berlin: XB-Lab – Kultur im Kiez
- Oberhausen: Mut im Revier
- Magdeburg: „Auf die Plätze…Kulturraum Moritzplatz neu entdeckt“
Der Bundesverband Soziokultur feiert am 4. Dezember 2023 ab 14:30 Uhr den erfolgreichen Abschluss der mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Programme NEUSTART KULTUR und UTOPOLIS, welches unter dem Dach der ressortübergreifenden Strategie „Soziale Stadt. Nachbarschaften stärken, Miteinander im Quartier“ außerdem maßgeblich vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen finanziert wurde. Im Kino SINEMA TRANSTOPIA des soziokulturellen Vereins bi’bak e.V. in Berlin-Wedding werden in einem ca. 90minütigen Dokumentarfilm in Kinoqualität Ausschnitte aus der Arbeit der 16 UTOPOLIS-Standorte gezeigt und gemeinsam mit Multimedia-Installationen des Partnerprogramms NEUSTART KULTUR der fachliche Austausch und die bundesweite Vernetzung angeregt.
UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier
Jonglierbälle auf dem Marktplatz, ein Flashmob im Einkaufszentrum, ein fahrbares Klavier im Seniorenheim – 16 soziokulturelle Zentren erprobten bundesweit in mehrjährigen Modellprojekten, wie künstlerische Formate das Zusammenleben in der Nachbarschaft nachhaltig stärken und den Menschen im Stadtteil eine Stimme verleihen können.
Ressortübergreifend und sichtlich erfolgreich verantwortete das Fachfeld Kultur gemeinsam mit dem Ministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen dieses mehrjährige Modellvorhaben. Der Bundesverband Soziokultur hat UTOPOLIS konzipiert und begleitet das Programm seit 2018 inhaltlich und administrativ. UTOPOLIS kann dabei schon jetzt eine sehenswerte Bilanz vorweisen: Die wertvolle Arbeit von derzeit mehr als der Hälfte der geförderten Standorte wird zukünftig von Kommune, Land und weiteren Unterstützer*innen finanziert. Bundesförderung als Impuls- und Anschubfinanzierung – das wollen wir mit einer Vorführung auf großer Leinwand feiern!
Derzeit entsteht ein Dokumentarfilm in Kinolänge und -qualität, der die Arbeit an den einzelnen Standorten einfängt und die Projektverantwortlichen und weitere Akteur*innen zu Wort kommen lässt. So entsteht ein lebendiger Einblick in die beteiligten Quartiere und die Möglichkeiten aktivierender soziokultureller Stadtteilarbeit. Das Film-Screening bietet die Gelegenheit, neben Filmemacher Matthias Coers auch die Akteur*innen aller Modellstandorte kennenzulernen.
NEUSTART KULTUR
Die Soziokultur ging mit dem Rettungs- und Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR neue Wege. Sie erschloss neue Orte, digitale Räume, wurde mobiler, versetzte Wände und baute Dächer. Dabei setzte sie auf Nachhaltigkeit und Inklusion, entwickelte zukunftsweisende Programme. Mit der finanziellen Absicherung im Rücken war sie in der Lage, dringend notwendige Investitionen zu tätigen und somit durch ihre vielfältigen kulturellen Angebote den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Zeiten der Krise zu stärken.
Auch der Bundesverband Soziokultur beschritt neue Wege der Digitalisierung und entwickelte ein Online-Antragsportal. Neue Mitarbeiter*innen, viele selbst aus dem Kulturbereich, kümmerten sich persönlich um die Belange der Kultureinrichtungen im Rahmen der Förderung. Beratungsangebote, Austauschtreffen und Video-Tutorials führten durch den gesamten Prozess.
Diese neuen Wege werden am 4. Dezember in einer Video- und Fotoinstallation in den Räumen des SINEMA TRANSTOPIA erlebbar. Die Videos entstanden auf Projektbesuchen bei den geförderten Einrichtungen. Menschen der Soziokultur geben darin einen Einblick in die zukunftsgerichtete, pragmatisch-kreative Umsetzung der Förderung und verdeutlichen einmal mehr, was die Soziokultur für die Gesellschaft leistet.
Programm
14:30 Uhr
Café Welcome | Multimedia-Installationen NEUSTART KULTUR
15:30 Uhr
Begrüßung durch den Vorstand des Bundesverband Soziokultur e.V.
Grußwort von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Videobotschaft)
15:45 Uhr
Gespräch zwischen Erhard Grundl, kulturpolitischer Sprecher Bundestagsfraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN, Helge Lindh, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, und Ellen Ahbe, Geschäftsführerin Bundesverband Soziokultur e.V.
16:15 Uhr Pause
17:00 Uhr
Preview “UTOPOLIS – Der Film“
18:30 Uhr
Gespräch mit Regisseur Matthias Coers und Vertreter*innen der UTOPOLIS-Modellstandorte
19:00 Uhr Get together mit Imbiss
Moderation: Adrienne Braun
Kinder, wie die Zeit vergeht…
Für alle Neunkirchner Kinder und alle anderen aus der Nachbarschaft sind die vier Jahre UTOPOLIS vermutlich auch wie im Flug vorbeigegangen. Wie wundervoll, dass die Kommune die Stelle der Netzwerk-Managerin übernimmt und aufstockt, damit die künstlerische Arbeit im Stadtteil weitergehen kann.
Alle, die einen Eindruck von den Aktivitäten des Projekts “Light Up Neunkirchen!” bekommen wollen, haben nun die Möglichkeit, mit einem rund 8minütigen Videoclip in die Kulturarbeit des saarländischen UTOPOLIS-Projekts einzutauchen. Vertiefte Infos über die Formate gibt es auf der Website vom Kutscherhaus.
Neugierig geworden? Methodensammlungen und Überblicke über die Ergebnisse der anderen Standorte findet ihr hier.
Am 3. Oktober hat mit dem Projekt “Transformation in der Neustadt” der Kunst und Kulturbaustelle 8001 e.V. nun das letzte UTOPOLIS-Projekt mit einem kleinen Fest geendet. Aus dem Tag der Deutschen Einheit wurde in der Flensburger Neustadt der Tag der Vielfalt bzw. ganz konkret: “Der Tag der neuen deutschen internationalen Gesellschaft”. Gefeiert wurde im ex-Sultanmarkt, veranstaltet wurde das Fest vom Kulturrat, der sich im Projektverlauf gegründet hat und aus den Menschen besteht, die in den letzten Jahren Aktivitäten im ex-Sultanmarkt durchgeführt haben.
Dem Kulturrat war es wichtig, ein gemeinsames Fest auf die Beine zu stellen, denn alle Akteur*innen gemeinsam sind noch nie in Erscheinung getreten, sondern bisher immer einzeln oder in kleinen Grüppchen. In der Diskussion waren zunächst alle Optionen für den Abschluss – vom “großen Wumms, da sind wir” bis “lieber was Kleines, lernen wir uns doch erst besser kennen, indem wir zusammen arbeiten”. Es wurde dann die kleinere Veranstaltung. Jede*r konnte weitere Menschen aus dem Freundeskreis oder der Familie einladen. Circa 25-28 Leute aus dem Kulturrat waren den Tag über da, rund 100 Menschen waren es insgesamt.
Um 10 war gemeinsamer Aufbau, dann Brunch von 11- 13 Uhr und daraus entwickelte sich langsam ein Programm, teilweise vorbereitet, teilweise spontan. Es gab u.a. “Speeddating”, Theater, Musik, Malen, Poetry Slam, Podcast, Schminken, Singen, Informationen, Weben (aus alten mitgebrachten Klamotten ).
Im Vordergrund stand das gemeinsame an einem Projekt arbeiten und sich besser kennen lernen.
Mit dem Ex-Sultanmarkt ist es im Projekt gelungen, denn Stadtteil um einen experimentellen Kulturort reicher zu machen. Und nicht nur das: Die migrantische Community hat durch den neuen Ort ein starkes Empowerment erfahren, denn vieles hier findet in gemeinschaftlicher Entscheidung oder in Selbstverwaltung statt. Wir freuen uns, dass die Kommune Flensburg die institutionelle Finanzierung der Kunst und Kulturbaustelle erhöht hat, um die wichtige Stadtteilarbeit der letzten Jahre auch weiterhin zu ermöglichen.
Deswegen war das „Fest der Vielfalt“ am „Tag der Einheit“ genau richtig am letzten Utopolis-Tag, der für den Verein die Zukunft ohne Utopolis einläutete.
Zwei Tage Feiern mit der Quartiers-Uni! Anfang Oktober lief auch bei den letzten beiden Modellprojekten die UTOPOLIS-Förderung nach mehrjähriger Projektlaufzeit aus, so auch beim kitev e.V. aus Oberhausen. Alle Standorte haben neben einer immer auch online zugänglichen Ergebnispräsentation eine Abschluss-Veranstaltung im Quartier gemacht.
Moment mal – eine Abschlussveranstaltung?! Das Projekt Mut im Revier, besser bekannt als FUni Oberhausen, ließ es gleich an zwei Tagen unter dem Motto “Utopolis – das Finale” richtig krachen. Wobei der zweite Tag deutlich leiser wurde… dazu nachfolgend mehr:
Kultur im Kiez in Kreuzberg: Ende September läuft die UTOPOLIS-Förderung nach mehrjähriger Projektlaufzeit leider für alle Modellvorhaben ab. Alle Standorte machen neben einer immer auch online zugänglichen Ergebnispräsentation eine Abschluss-Veranstaltung im Quartier.
Auch die fünf Jahre des Projekts „XB-Lab – Kultur im Kiez“ der Berliner Gesellschaft für Humanistische Fotografie näherten sich nun dem Ende. Alle Interessierten waren noch einmal eingeladen, diese Zeit voller erfolgreicher Initiativen und Aktionen bei einer Abschlussveranstaltung zu feiern.
Am Abend des 19. Septembers stellten die Projektakteur*innen gemeinsam mit einzelnen Teilnehmenden viele der Aktivitäten, die im Rahmen von XB-Lab entstanden sind, vor: die Foto-Spaziergänge, die Interviews von „Original XB – Geschichten aus dem Kiez“ und die Ergebnisse von Foto-Workshops mit den Bewohner*innen des Quartiers.
Werkschau und feierliche Skulpturen-Enthüllung in Trier: Ende September läuft die UTOPOLIS-Förderung nach mehrjähriger Projektlaufzeit leider für alle Modellvorhaben ab. Alle Standorte machen neben einer immer auch online zugänglichen Ergebnis-Präsentation eine Abschluss-Veranstaltung im Quartier.
Am 19. September veranstaltete das Projekt Kreapolis des Vereins transcultur in Trier-Nord eine abschließende Werkschau. Am Nachmittag wurden zwei in Trier-Nord mit der Nachbarschaft gestaltete Skulpturen enthüllt. Es gab ein gemeinschaftlichen Beisammensein und eine bunte Palette der mittlerweile gut im Quartier bekannten Kreativ-Aktionen. Unter anderem waren auch die bunt gestalteten Treppenhäuser in der Beutelstraße zugänglich.
Jean-Martin Solt hat in der aktuellen Ausgabe des Magazins SOZIOkultur übrigens einen äußerst lesenswerten Beitrag zur Erreichung und Einbindung von Erwachsenen in Kunstprojekte in herausfordernden Stadtteilen geschrieben.
Mehr Infos zur Veranstaltung hier
*Bye, Bye kultur.lokal.machen beim Skate & Chill* – Ende September läuft die UTOPOLIS-Förderung nach mehrjähriger Projektlaufzeit leider für alle Modellvorhaben ab. Alle Standorte machen neben einer immer auch online zugänglichen Ergebnispräsentation eine Abschlussveranstaltung im Quartier.
Nach einer tollen Projektzeit von vier Jahren feierten die Projektakteure vom Kulturhof Lübbenau mit den Anwohner*innen der Neustadt und allen Interessierten beim gemeinsam mit der Stadt Lübbenau und der AWO Jugendarbeit organisierten “Skate and Chill” auf dem Skateplatz Lübbenaus.
Bunte Kreativangebote wie Textilgestaltung, Buttonherstellung und Kunst mit buntem Klebeband waren nur einige der Angebote, die ausprobiert werden konnten. Außerdem warteten bunte Lichtbilder (Videomapping), ein multimediales Angebot der @makerkutsche und eine Kritzelwand zum großflächigen Zeichnen und Schreiben auf die Besucher*innen. Ein Airsocker-Feld sorgte für den sportlichen Thrill beim Bolzen, die Rampen des Platzes und ein Fahrtraining für Anfänger*innen luden zum Skaten ein. Ein bunter Mix an alkoholfreien Cocktails läutete den Abend ein.
Für die richtige Partystimmung sorgte natürlich die Musik: Während am Nachmittag die Jüngeren bei einer Kinderdisco auf ihre Kosten kamen, nahmen später mehrere DJs das Zepter in die Hand. Es galt das Projektmotto: Kommt rum, habt Spaß und eine gute Zeit!
Ende September läuft die UTOPOLIS-Förderung nach mehrjähriger Projektlaufzeit leider für alle Modellvorhaben ab. Alle Standorte machen neben einer immer auch online zugänglichen Ergebnispräsentation eine Abschlussveranstaltung im Quartier. Den Auftakt machten Anfang September der Johannstädter Kulturtreff aus Dresden sowie das Theaterpädagogische Zentrum Hildesheim (TPZ).
Das TPZ feierte am Samstag, 2. September den „Nämsch-Park im Rampenlicht“ mit Theater- und Mitmachaktionen für alle Altersklassen.
Eigentlich sollte im September das 5. Nordstadtfest stattfinden – da die Straßensperrung nicht genehmigt werden konnte, wurde die Veranstaltung von den Organisator*innen kurzfristig abgesagt. Mit dem „Nämsch-Park im Rampenlicht“ vom TPZ konnten sich die Bewohner*innen der Nordstadt nun doch auf ein gemeinsames Fest freuen.
Zusammen den Stadtteil bewegen: Unter dem Motto „Nordstadt im Rampenlicht“ hat das TPZ in den letzten fünf Jahren die Nordstadt bespielt und wurde dafür vom Bundesprogramm “UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier” gefördert. Auf der Straße und in Parks wurde zusammen mit Bewohner*innen jongliert, musiziert, gekocht und getanzt. Das wurde am 2. September gefeiert! Das TPZ präsentierte zahlreiche Aktionen aus dem Projekt: Bei „Dancen ohne Grenzen“ wurde zu Musik aus aller Welt getanzt, der inklusive Walkact „Walk’n’Roll“ kam mit lustigen Masken und einem verspielten Drachen daher und beim „Geschichtentausch“ konnte jede*r gemütlich auf zwei gelben Sofas eine kleine Anekdote erzählen.
Parallel zur Werkschau fand ein Kinderfest statt: Die kleinen Besucher*innen konnten hier selbst ins Rampenlicht springen, singen, tanzen oder sich beim Kinderschminken in fantasievolle Figuren verwandeln. Für das Fest wurde das TPZ vom Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit gefördert.